Kritik an Musks Mega-Gehälter: Berliner Erzbischof empört über Lohnexzesse

Erzbischof Heiner Koch hat öffentlich das riesige Vergütungspaket von Tesla-Boss Elon Musk ins Visier genommen und als gesellschaftlich schädlich bezeichnet.

heute 08:53 Uhr | 17 mal gelesen

So richtig fassungslos zeigte sich Heiner Koch, Oberhaupt des Erzbistums Berlin, als er im Gespräch mit dem 'Handelsblatt' auf das massive Gehaltspaket für Elon Musk angesprochen wurde. Klar – Musk habe in Brandenburg ordentlich investiert, Arbeitsplätze geschaffen und die Region wirtschaftlich spürbar belebt. Aber Milliardenvergütungen, mit kümmerlichen Bedingungen verknüpft oder nicht – das sprenge jeglichen Anstandsrahmen, findet Koch. Für viele sei das schlicht eine Ohrfeige: Während einige kaum wissen, wie sie ihre Rechnungen zahlen, zahlen Konzerne Fantasiesummen aus. Koch betont, er habe nichts gegen angemessene Managergehälter – schließlich riskiere man als Chef eine ganze Menge. Aber irgendwo müsse Schluss sein. Früher, so sinniert er, habe ein Manager vier- bis sechsmal so viel wie der Durchschnitt verdient, jetzt ist es oft das Vierzigfache. Damit könne er, „wenn die Leistung stimmt“, noch leben. Was Musk bekommt, findet er aber eindeutig jenseits dessen, was tragbar ist.

Die Debatte um Musks Vergütungspaket entfacht erneut die Diskussion um Gerechtigkeit und Verantwortung in der Wirtschaft. Während Kochs Äußerungen kontrovers aufgenommen wurden, verweist er auf eine wachsende Entfremdung zwischen Spitzenverdienern und Durchschnittsbürgern – ein Problem, das viele Industrienationen betrifft. Ergänzend rückt der Fall in den Fokus, wie Unternehmen ethische und gesellschaftliche Verpflichtungen einhalten sollten – Kritiker mahnen, dass derartige Lohnexzesse das Vertrauen in die soziale Marktwirtschaft nachhaltig beschädigen könnten. Auch zeitgleich geführte Diskussionen um soziale Gerechtigkeit, angemessene Besteuerung von Spitzengehältern sowie Konzernverantwortung in Deutschland haben durch die jüngsten Nachrichten über Musks Entlohnung neuen Auftrieb bekommen. Mehrere Medien berichten zudem über eine wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, die nicht zuletzt durch exorbitante Managerlöhne weiter angeheizt werde.

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