Kritische Belastungsgrenzen der Erde überschritten: Ozeane nun offiziell zu sauer

Sieben der neun planetaren Belastungsgrenzen des Erdsystems sind bereits überschritten, wie ein Bericht des PIK feststellt.

heute 19:49 Uhr | 131 mal gelesen

Erstmals wird nun auch die kritische Schwelle für Ozeanversauerung als überschritten angesehen, wie der aktuelle Bericht des Planetary Boundaries Science Lab am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) zeigt. Aktuell befinden sich über drei Viertel der grundlegenden Systeme der Erde jenseits sicherer Grenzen, was laut PIK-Direktor Johan Rockström das Risiko einer Destabilisierung unseres Planeten deutlich erhöht. Die beeinträchtigten Bereiche sind: Klimawandel, Verlust biologischer Vielfalt, Landnutzungsänderung, Störung des Süßwasserkreislaufs, Veränderung biogeochemischer Kreisläufe, menschengemachte Schadstoffbelastung und – neu seit 2025 – Ozeanversauerung. Insbesondere die fortschreitende Versauerung der Ozeane, ausgelöst durch Emissionen fossiler Brennstoffe und verstärkt durch Temperaturanstiege und Sauerstoffverlust, bedroht laut Leitautorin Levke Caesar sowohl Küstenökosysteme als auch die offene See. Diese Entwicklungen haben erhebliche Auswirkungen auf Ernährung, Stabilität des Klimas und das menschliche Wohlergehen. Das Konzept der planetaren Belastungsgrenzen beschreibt ein Netzwerk miteinander verbundener Prozesse, dessen Überschreitung die Resilienz der Erde gefährdet. Trotz der dramatischen Diagnose betont Rockström, dass ein Umlenken weiterhin möglich sei – vergangene Erfolge bei der Reduktion von Luftverschmutzung und der Regeneration der Ozonschicht würden zeigen, dass der Wandel machbar ist.

Der aktuelle Bericht aus dem Planetary Boundaries Science Lab des PIK stellt erstmals offiziell fest, dass die Grenze der Ozeanversauerung überschritten ist – damit sind sieben von neun wichtigen planetaren Schutzschwellen weltweit verletzt. Diese Verschlechterung der globalen Umweltlage führt zu erhöhten Risiken für das Ökosystem, die Ernährungssicherung und das Wohl der Menschheit. Weitere aktuelle Recherchen zeigen, dass auch andere Regionen der Welt mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind: So nehmen laut der Süddeutschen Zeitung Hitzewellen und Extremwetter zu, während sich laut Deutschland.de internationale Klimaverhandlungen im Spannungsfeld von Wirtschaft und Umweltschutz zunehmend schwieriger gestalten. Neue Forschungsergebnisse der taz weisen außerdem darauf hin, dass auch lokale Initiativen und gezielte politische Maßnahmen helfen können, die globalen Veränderungen abzufedern.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Die Süddeutsche Zeitung berichtet ausführlich über die dramatischen Auswirkungen von anhaltender Hitze, Dürre und Extremwetter, die sich in vielen Teilen Europas und weltweit verschärfen, was zu Ernteausfällen, Wasserknappheit und infrastrukturellen Herausforderungen führt. Zudem werden die Risiken für die Biodiversität und das wirtschaftliche Wohlergehen ganzer Regionen betont, wobei Regierungen mit wachsenden politischen Druck auf Anpassungsmaßnahmen und Reduktion von Emissionen reagieren (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Deutschland.de analysiert die internationalen Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels und hebt hervor, wie politische und wirtschaftliche Interessen den Fortschritt bremsen können, während ambitionierte politische Zielsetzungen vor allem im Energiesektor und bei der Förderung nachhaltiger Technologien Grundlage für weltweite Lösungen werden (Quelle: Deutschland.de).

Auf taz.de werden aktuelle Entwicklungen rund um die Ozeanversauerung und deren Folgen für Meeresökosysteme beleuchtet; der Artikel macht deutlich, dass nicht nur globale, sondern auch spezifische regionale Gegenmaßnahmen etwa durch Renaturierung von Küstengebieten und gesetzliche Vorgaben zur Emissionsreduzierung notwendig sind, um die Belastung der Meere zu verringern (Quelle: taz.de).

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