Steffen Krach führt SPD in Berlin in den kommenden Wahlkampf

Der Landesparteitag der Berliner SPD hat einstimmig Steffen Krach als Spitzenkandidaten für die Abgeordnetenhauswahl 2026 aufgestellt.

heute 13:55 Uhr | 27 mal gelesen

Am Samstag fiel auf dem SPD-Parteitag in Berlin eine eindeutige Entscheidung: Steffen Krach wird die Partei als Spitzenkandidat in die Abgeordnetenhauswahl 2026 führen. Interessant dabei – die Sozialdemokraten sind aktuell nicht gerade in einer Paradeposition. Umfragen sehen sie nur auf Platz drei hinter CDU und Linken, gerade so vor AfD und Grünen. Krach, der in der Vergangenheit als „zweite Reihe“ mitgearbeitet hat, stellt sich nun den Erwartungen als Außenseiter. Seine Marschroute? Konsequentes Vorgehen gegen Verstöße bei der Mietpreisbremse – hohe Strafen inklusive – und ein klares Plädoyer für Berlin als „europäische Familienhauptstadt.“ Stichwort: erschwingliche Mieten, aber auch Vielfalt und Offenheit. Persönlich bringt er Verwaltungserfahrung als ehemaliger Wissenschaftsstaatsekretär in Berlin und als Regionspräsident in Hannover mit. Offenbar will Krach das Image der SPD von Grund auf auffrischen – ob das klappt, bleibt angesichts des politischen Klimas in Berlin allerdings offen.

Mit der einstimmigen Nominierung von Steffen Krach setzt die Berliner SPD auf einen profilbewussten und erfahrenen Politiker zur kommenden Wahl. Krach sieht sich selbst als Underdog – eine Rolle, die ihm Spielraum für unerwartete Akzente gibt. Seine Schwerpunkte auf Familienfreundlichkeit, soziale Gerechtigkeit auf dem Wohnungsmarkt und Toleranz spiegeln die aktuellen Probleme und Debatten in Berlin wider, etwa steigende Mieten, eine angespannte soziale Lage und Streit um Integrationspolitik. Und dennoch: Die derzeitigen Umfragewerte der SPD deuten darauf hin, dass der Weg zur Regierungsführung mit Herausforderungen gepflastert ist. Laut taz, Spiegel und Zeit bleibt offen, ob Krach und die SPD die Wähler mit ihrer Mischung aus sozialer Linie und neuem Drive gewinnen können. Besonders im Fokus steht dabei, wie schlagkräftig und glaubwürdig Maßnahmen gegen Mietsteigerungen und für Integration tatsächlich umgesetzt werden.
Kurzmeldung:
Die SPD will mit Krach offenbar auch gezielt jüngere und diverse Wählerschichten zurückgewinnen. Zugleich gibt es parteiintern Kritik am bisherigen Regierungskurs, v. a. in Bezug auf die Kooperation mit der CDU.

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