Die Anziehungskraft des deutschen Marktes auf Investoren liegt vor allem in der politischen und wirtschaftlichen Stabilität sowie der verlässlichen Regulierung im Energiesektor. Im Hinblick auf den beschleunigten Umbau der Stromnetze infolge der Energiewende ist die Beteiligung privater Investoren entscheidend, um die enormen Kosten zu stemmen. Im Kontext aktueller Entwicklungen treibt die Bundesregierung Pläne voran, großflächige Investitionen in die Netzinfrastruktur zu ermöglichen und dabei auch internationale Investoren gezielt einzubinden. Tennet spielt dabei als einer der vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber eine wesentliche Rolle, etwa bei Projekten wie dem Ausbau großer Nord-Süd-Stromtrassen. Zudem zeigen jüngste Initiativen, dass sowohl regulatorische Anpassungen für höhere Renditen als auch verstärkte öffentliche Beteiligungen an strategischer Infrastruktur diskutiert werden. Die Debatte um den Einstieg der deutschen Bundesregierung bei Tennet reflektiert daher nicht nur industriepolitische Weichenstellungen, sondern auch die Frage nach der optimalen Struktur öffentlicher und privater Verantwortung im künftigen Energiesystem Deutschlands.