SPD kontert Haushaltskritik der Grünen: Klüssendorf verteidigt Investitionskurs

SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf weist den Vorwurf der Grünen zum Umgang mit dem Bundeshaushalt zurück und betont die Bedeutung historisch hoher Investitionen.

heute 18:26 Uhr | 141 mal gelesen

Laut Tim Klüssendorf investiert die Bundesregierung mehr als jemals zuvor in Infrastruktur und Modernisierung – insgesamt über 115 Milliarden Euro, was einer Steigerung um 55 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Er verweist darauf, dass vielerorts Straßen und Brücken marode seien und die Aufholjagd bei Schulen und Kitas ein schuldenähnliches Sanierungsdefizit abbauen müsse. Dass dies aus Sicht Klüssendorfs nur mit der SPD möglich sei, begründet er damit, dass Rekordinvestitionen zum neuen Standard werden sollen. Kritik der Grünen, die den Sozialdemokraten und insbesondere Finanzminister Lars Klingbeil vorwerfen, beim Sondervermögen lediglich Umschichtungen vorzunehmen statt tatsächlich neue Investitionsimpulse zu setzen, weist Klüssendorf scharf zurück. Die Investitionsstrategie sei mit den Grünen vereinbart worden und halte weiterhin eine Quote von über zehn Prozent im Haushalt ein, wie ursprünglich im Beschluss zum Sondervermögen festgelegt. Die Auseinandersetzung sei laut Klüssendorf übliche Oppositionsrhetorik, zugleich mahnt er die Grünen zu konstruktiver Beteiligung an den großen Herausforderungen, um gemeinsam das Land zu modernisieren.

Im politischen Streit um die Investitionspolitik des Bundes betont SPD-Generalsekretär Klüssendorf die höchste jemals bereitgestellte Investitionssumme und den entschlossenen Abbau des Infrastrukturstaus in Deutschland. Er wertet die Kritik der Grünen – insbesondere bezüglich sogenannter 'Buchungstricks' zwischen regulärem Haushalt und Sondervermögen – als sachlich unbegründet und verweist darauf, dass die Investitionsquote weiterhin über zehn Prozent liege. Tatsächlich ist die Debatte Ausdruck eines generellen Streits um die Verwendung von Haushaltsmitteln im Kontext der Anfang 2024 geschaffenen Sondervermögen, bei denen Transparenz und die tatsächliche Neuheit von Investitionen politisch besonders im Fokus stehen. Nach aktuellen Berichten in großen deutschen Medien betonen unabhängige Experten, dass ein Großteil der Mittel für Sanierungen und den Erhalt bestehender Infrastruktur gebunden ist; die Debatte um die sogenannte „Zusätzlichkeit“ neuer Investitionen werde auch durch anhaltenden Kostendruck, steigende Baupreise und unzureichende Planungskapazitäten erschwert. Ziel bleibt aber, durch die Verknüpfung von Haushaltsmitteln und Sondervermögen ein nachhaltiges Wachstum der öffentlichen Investitionen zu gewährleisten, wie auch die Koalition einschließlich der Grünen ursprünglich angestrebt hatte.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

1. In einem aktuellen Beitrag thematisiert die Süddeutsche Zeitung die steigende Komplexität der Haushaltsverhandlungen nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Schuldenbremse, die die Regeln für die Umwidmung von Sondervermögen verschärft und die Regierung zu harten Prioritäten zwingt. Sie berichten, dass der wachsende Druck auf den Kernhaushalt insbesondere Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung beeinträchtigt. (https://www.sueddeutsche.de, Quelle: Süddeutsche Zeitung)

2. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung erklärt in ihrem Artikel, wie das mit 500 Milliarden Euro ausgestattete Sondervermögen für die Infrastruktur nach langem Streit unter den Koalitionspartnern konkretisiert wurde, betont den Reformbedarf bei Planungsprozessen und ordnet die Debatte in die jüngsten wirtschaftlichen Belastungen durch Krieg, Inflation und Energiepreise ein. Ein Schwerpunkt liegt auf den Kontrollmechanismen, die von der Opposition gefordert werden, um Transparenz über die tatsächliche Mittelverwendung zu schaffen. (https://www.faz.net, Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung)

3. Die Zeit berichtet breit über den Konflikt zwischen SPD und Grünen, zeigt auf, wie die steigenden Anforderungen an Klimaschutz und Infrastruktur auf die begrenzten Ressourcen des Haushalts treffen, und schildert die Bemühungen um eine Neuausrichtung der Prioritäten im Regierungshandeln. Der Artikel hebt hervor, dass der fortgesetzte Streit die Glaubwürdigkeit der Ampel-Koalition vor den Europawahlen belastet. (https://www.zeit.de, Quelle: Die Zeit)

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