Man glaubt es kaum, doch die Geschichte liest sich fast wie ein Krimi: Der Florentiner-Diamant, einst das Prunkstück der Habsburger, lag über hundert Jahre lang im Verborgenen – in einem kanadischen Bankschließfach. Karl Habsburg, Enkel des letzten österreichischen Kaisers, bestätigte gegenüber dem 'Spiegel', dass sich der Schatz mit weiteren glanzvollen Stücken des Familienerbes nun in der Provinz Québec befinde.
Der Hintergrund ist ebenso wild wie tragisch: Nach dem Ende der Monarchie 1918 brachte Kaiser Karl I. zahlreiche Schmuckstücke – darunter Sisis berühmte Diamantkrone und eine mit Smaragden besetzte Uhr – in die Schweiz, vermutlich aus Schutz vor Enteignung. 1921 verschwand das unbezahlbare Ensemble plötzlich. Was folgte, waren Jahrzehnte voller Spekulationen und Gerüchte, von Diebstahl bis hin zu angeblichem Verkauf oder gar Zerstörung des Florentiner. Sogar Geschichten über einen zersägten Diamanten machten die Runde.
Jetzt ist klar: Kaiserin Zita, Karls Ehefrau, schleuste die Preziosen offenbar 1940 – mitten im Chaos der Flucht vor den Nazis – in einem unscheinbaren Koffer nach Kanada. Mehr als ein Jahrhundert blieb das Versteck unentdeckt. Erst vor einem Jahr, so Habsburg selbst, erfuhr die Familie durch zwei Cousins vom wahren Ablageort. Gutachten attestieren die Echtheit, aktuelle Fotos zeigen den sagenumwobenen Schmuck erstmals seit Generationen. Die Stücke sollen demnächst erstmals öffentlich präsentiert werden – allerdings vorerst nur in Kanada, als Dank an das Land, das Zita einst Zuflucht bot.
Kurios bleibt: Nicht alles, was damals nach Übersee gelangte, ist heute wieder da. Besonders Sisis berühmte Diamantkrone und weitere Preziosen gelten nach wie vor als verschollen. Man weiß nicht, ob sie jemals wieder auftauchen.
Die Odyssee des Habsburg-Schatzes hat mit dem Fund in Kanada ein spektakuläres Kapitel erhalten. Der 'Florentiner'-Diamant und andere Juwelen, die seit den Wirren des letzten Kaisertums verschwunden waren, wurden in Québec entdeckt. Ein Gutachten bestätigt die Echtheit, dennoch bleibt ein Teil des einstigen Schmucks verschollen. Dass diese Schätze nun in Kanada gezeigt werden, ist auch als symbolische Geste an das Land zu verstehen, das der Habsburg-Familie einst Schutz bot. Interessant ist, dass der Juwelenfund Debatten über Restitution und das Erbe europäischer Königshäuser neu entfacht – zumal Fragen nach den Eigentumsrechten, möglichen Forderungen Österreichs und nach der Geschichte anderer verschwundener Stücke aufkommen. Laut Berichten, die ich heute u.a. auf Zeit Online und Spiegel.de nachlesen konnte, ist bereits ein regelrechter Hype um die Rückkehr der Habsburg-Schätze entbrannt, begleitet von Spekulationen über weitere mögliche Funde. So bleibt das Thema ein schillerndes Beispiel für die anhaltende Faszination Europas am Glanz vergangener Monarchien.