Migrationsdebatte schadet CDU, stärkt Linke: Überraschende Einblicke aus KAS-Studie

Die CDU setzte kurz vor der Bundestagswahl entschlossen auf das Thema Migration – doch ihr Kurs bescherte der Union offenbar mehr Verluste als Erfolge. Profitiert hat stattdessen die Linke.

heute 06:28 Uhr | 18 mal gelesen

Man kennt das ja eigentlich – jene starken Statements kurz vor politischen Großereignissen: Die CDU unter Merz versuchte insbesondere mit Migration als Zugpferd zu punkten und profilierte sich gar bei einer Abstimmung gemeinsam mit der AfD. Laut einer neuen Auswertung der Konrad-Adenauer-Stiftung, die mithilfe von Ipsos rund 700 Bürger vor und nach der Wahl befragte, ging dieser Plan aber wirklich nicht auf. Die CDU/CSU sackte bei den Stimmen ab, holte nur dürftig neue Wählerschichten rein und verlor sogar eigene Sympathisanten – und das, so ein befragter Schwenker, weil „die CDU mit der AfD“ stimmte oder die Brandmauerdebatte abschreckte. Dabei ist der Unterschied zwischen Wunsch und Wirklichkeit fast schon tragikomisch: Im Dezember hatte die Union noch 33 Prozent Zustimmung, gelandet ist sie schließlich bei 28,5 Prozent. Die Linke dagegen schaffte das Kunststück, mit Themen wie Sozialpolitik, Anti-Rechts Rhetorik, originellen Boardings auf TikTok und Friedensappellen ausgerechnet durch die zugespitzte Migrationsdebatte ihr Profil zu schärfen und ein sattes Wachstum hinzulegen – von 4 Prozent Anfang 2025 auf glatte 8,8 Prozent. Die KAS-Studie spricht von Zuwächsen „aus allen Richtungen“. Vielleicht klingt das für eingefleischte Unionsanhänger bitter, aber es zeigt mal wieder, wie wenig vorhersehbar politische Dynamiken sind – zumal viele CDUler ganz andere Themen für vordringlich hielten, etwa die lahmende Wirtschaft oder die Inflation. Leute bei der Linken hingegen beschäftigte soziale Gerechtigkeit, Mieten und die rechte Szene. Komplex, wie man es kaum anders kennt.

Eine aktuelle Wahlstudie der Konrad-Adenauer-Stiftung bescheinigt der CDU, dass der Versuch, sich mittels Migrationspolitik abzugrenzen, eher nach hinten losging: Das Thema kostete Wähler, erschloss aber kaum neue Unterstützer. Insbesondere die sogenannte Brandmauer-Debatte zur Distanzierung von der AfD irritierte Potenzialwähler und beflügelte ironischerweise ausgerechnet die Linke, die früh im Jahr noch schwächelte, doch mit sozialen Themen, Friedensrhetorik und digitaler Präsenz ordentlich zulegen konnte. Laut der Studie standen für die CDU-Wählenden eher wirtschaftliche Fragen im Vordergrund, während Linke-Sympathisanten soziale Spaltung und Rechtsruck beschäftigten – ein Beleg für die manchmal skurrilen Verwerfungen im Wählerverhalten. Erweiterungen durch aktuelle Recherchen: Die jüngsten Analysen in anderen Medien unterstreichen, dass der polarisierende Migrationsdiskurs nicht nur Stimmverluste für die CDU bedeutete, sondern die gesellschaftliche Mitte weiter verunsicherte. Auf Tagesschau.de etwa wird die wachsende Skepsis der Unionswählerschaft gegenüber hartem Migrationskurs thematisiert. Weitere Artikel berichten über eine zunehmende Fragmentierung des Wählerlagers, wobei progressive Parteien durch soziale Angebote punkten und gleichzeitig die radikalen Ränder gestärkt werden. Die zukünftige Strategie der CDU, so der Tenor vieler politischer Kommentatoren, dürfte damit vor erheblichen Herausforderungen stehen.

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