Weniger Handy – mehr Nähe: Wie Eltern den Smartphone-Alltag zähmen können

Ob auf dem Spielplatz, beim Laternenumzug oder Gemüsekochen am Nachmittag: Das Smartphone ist immer dabei, meistens viel zu präsent. Viele Eltern spüren ein nagendes Störgefühl und wünschen sich, das Teil öfter aus der Hand zu legen. Aber wie gelingt der Befreiungsschlag aus der Smartphone-Falle, wenn der Alltag einen fest im Griff hat?

heute 06:34 Uhr | 14 mal gelesen

Manchmal hat man das Gefühl, das Handy ist wie ein Magnet in der Hosentasche – ständig griffbereit, fast schon ein zusätzlicher Körperteil. Und zwischen Baustelle und Bauklötzen, zwischen Brotdose und Brettspiel mogelt sich der Bildschirm dazwischen. Es ist ja nicht nur eigene Bequemlichkeit oder Neugier: Häufig braucht man das Handy tatsächlich, um schnell nachzusehen, wie lange der Supermarkt aufhat oder wo die nächste Haltestelle ist. Trotzdem, so beobachtet auch Silke Stuck von der Apotheken Umschau ELTERN, kann das ständige Tippen und Scrollen zum echten Beziehungskiller werden: Studien zeigen, dass die übermäßige Nutzung zu Problemen bei kleinen Kindern führen kann – von emotionalen Unsicherheiten bis zu verzögerter Sprachentwicklung. Doch wie reißt man sich los? Die Antwort klingt banaler, als sie ist: Man sollte einfach weniger aufs Handy schauen. Klingt simpel, ist aber ein echter Kraftakt – und dabei helfen manchmal sogar E-Mail-Kurse oder spezielle Apps. Im Grunde lohnt es, sich zu fragen, was wirklich wichtig ist: Ist das Handy gerade nützliches Werkzeug? Oder verliert man sich bereits im sinnlosen Scrollen? Es dauert einige Wochen, neue Gewohnheiten zu etablieren, aber irgendwann verschiebt sich das Gleichgewicht; das Handy wird zum Helfer statt Dauerbegleiter. Ein kleiner Tipp zum Schluss: Ab und zu ist Zerstreuung auch mal erlaubt – niemand ist perfekt. Und natürlich: Schnappschüsse beim Keksebacken gehen in Ordnung. Es bleibt eben ein Werkzeug, nicht der Boss.

Immer mehr Studien bestätigen: Die übermäßige Smartphone-Nutzung durch Eltern kann der Beziehung zu ihren Kindern schaden – insbesondere kleine Kinder bis fünf Jahre sind laut Forschung anfälliger für emotionale Schwierigkeiten und Sprachprobleme. Es gibt mittlerweile verschiedene Hilfsangebote wie Online-Kurse, Coaches oder Apps, die Eltern unterstützen, ihre Handynutzung bewusster und gezielter einzusetzen. Wichtig dabei: Das Handy als pragmatisches Werkzeug zu nutzen und sich nicht von endlosen Social Media-Loops einfangen zu lassen – kleine Ausrutscher sind aber menschlich und gehören einfach dazu. Aktuelle Recherchen zeigen, dass das Thema digitale Achtsamkeit für Eltern auch in der breiten Gesellschaft immer präsenter wird: So machen Initiativen, wie sie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung oder verschiedene Familienportale anbieten, zunehmend auf die gesundheitlichen und psychosozialen Folgen übermäßiger Bildschirmnutzung aufmerksam. Bereits Kindertagesstätten experimentieren vielerorts mit smartphonefreien Zonen. Neuere Ansätze aus der Medienpädagogik betonen, dass elterliche Vorbildfunktion entscheidend ist – Eltern, die ihr eigenes Medienverhalten reflektieren, haben den größten Einfluss auf die Entwicklung gesunder Mediengewohnheiten in der nächsten Generation. Zudem wird durch die Verfügbarkeit smarter Helfer (wie z.B. Familienorganisation über Apps, die aber gezielt eingeschränkt werden) verstärkt diskutiert, wie digitale Möglichkeiten sinnvoller eingesetzt werden können, ohne dass die Kommunikation oder das Erleben mit den Kindern darunter leidet.

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