Die Idee für dieses Positionspapier ist nicht aus dem luftleeren Raum gefallen. Vielmehr entstand es im Laufe unzähliger Online-Diskussionen, Präsenzworkshops und hitziger Gespräche in kleiner Runde – organisiert vom Arbeitskreis History Communication und dessen Vorläufer, dem Netzwerk Corporate History Communication, das von Dr. Ingo Stader und Matthias Koch mitten in der Wirren des Jahres 2020 ins Leben gerufen wurde. Das Papier selbst setzt auf Interdisziplinarität: Historiker, Archivare, Kommunikationsprofis und Wissenschaftler brachten ihre sehr unterschiedlichen Blickwinkel ein. Rückblickend war das durchaus holprig und geprägt von kleinen Reibereien – so entsteht wohl echte Innovation.
Das Echo aus dem Kreis der Kommunikationsexperten ist eindeutig: Die Veröffentlichung des Papiers gilt als wichtiger Schritt auf dem langen Weg zu mehr Professionalität und Glaubwürdigkeit in der Unternehmensgeschichte. Dr. Max Schlenker formuliert es so: 'Mit der Festlegung konkreter Standards haben wir ein Fundament geschaffen, auf dem künftige Projekte bauen können.'
Bemerkenswert ist der Punkt, der Historikerinnen und Historikern ein Vetorecht einräumt, sobald historische Sachverhalte oder Quellen unsauber kommuniziert werden. Das wirkt fast wie ein roter Knopf, den jemand drücken darf, wenn PR zu sehr ins Märchenhafte abgleitet. Die Präsidentin des Verbands, Sabine Clausecker, unterstreicht die Bedeutung dieses Schritts: 'Das Positionspapier stärkt die Rolle der History Communication und verankert sie fest in der DNA der Unternehmenskommunikation.'
Hinter dem Papier steckt ein, nun ja, lebendiges Netzwerk von PR-Praktikern, Archivaren und Wissenschaftlern. Ihre Aufgaben reichen vom Ausrichten von Branchentreffen über das Ausformulieren von Standards bis hin zum Streit über Begrifflichkeiten – was selten langweilig ist. Das ganze Konstrukt ist nicht statisch, sondern wächst und verhandelt regelmäßig neu, was gute Unternehmensgeschichte eigentlich ausmacht.
Nicht zuletzt steht mit H&C Stader eine Art Pionier im Hintergrund: Einstieg in den Markt 2020, heute eines der Schwergewichte mit Standorten in Berlin, Hamburg und Mannheim – und ganz neu einem eigenen 'History Hub' als Büro und Forum. Ganz ehrlich: Wer hätte gedacht, dass das Thema Unternehmensgeschichte in der Kommunikationsbranche einen solchen Drive bekommt?
Das komplette Positionspapier gibt es übrigens zum Download auf der Seite der DPRG. Für die, die sich noch tiefer einlesen wollen.
Auf der ersten HistoryComms Conference wurde das erste umfassende Positionspapier zur History Communication in Unternehmen vorgestellt. Im Kern legt es konkrete Qualitätsstandards für den Umgang mit Unternehmensgeschichte fest und fordert ein Vetorecht für Historiker, um wissenschaftliche Integrität zu gewährleisten. Das Papier ist Teil eines breiteren Trends, die Rolle von Historikerinnen und Historikern in der strategischen Unternehmenskommunikation aufzuwerten – und markiert damit einen Meilenstein für die Professionalisierung dieses bislang oft unterschätzten Bereichs.
Recherche-Update (Stand Juni 2024):
In aktuellen Debatten zur Unternehmenskommunikation und Geschichte zeigt sich ein steigendes Bewusstsein für transparente, verantwortungsvolle historische Darstellung. Laut FAZ, SPON und ZEIT werden Werte wie Authentizität und kritische Selbstreflexion auch in Krisenzeiten zunehmend von Unternehmen gefordert – das gilt nicht nur für Rückblicke zum Firmenjubiläum, sondern auch für die Einordnung von Fehltritten in der Unternehmenshistorie. Die wachsende akademische Auseinandersetzung mit History Communication – oft an der Schnittstelle von PR, Archivwesen und Geschichtswissenschaft – unterstreicht, wie anspruchsvoll und sensibel das Management von Vergangenheit im digitalen Zeitalter ist.