Es ist schon fast ein Ritual in Berlin: das Durchstarten mit ambitionierten Plänen, diesmal für Olympia 2036. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, steht die Entscheidung an, ein beratendes Kuratorium ins Leben zu rufen. Die Zusammensetzung liest sich wie ein Who’s who der Bundeshauptstadt – von Politik und Wirtschaft über Kultur bis hin zu Sportgrößen. Fahrtwind geben neben dem Regierenden Bürgermeister, Kai Wegner, und Sportsenatorin Iris Spranger unter anderem die Leichtathletik-Ikone Malaika Mihambo, deren ordentliche Medaillensammlung wenig Raum für Zweifel lässt. Was mich ein wenig wundert: Die Stadt setzt auf Dialog, aber ein Volksentscheid – als echt demokratisches Instrument – bleibt außen vor, rechtlich, wie es heißt. Sei’s drum, das Gremium soll bereits im Dezember das erste Mal tagen und dann regelmäßig bis 2026 zusammensitzen; viel Zeit für hitzige Debatten und, hoffentlich, frische Ideen. Und als Projektleiter steht Kaweh Niroomand bereit, der Volleyball-Sachverstand ins Spiel bringt. Doch ob all das am Ende reicht, um die Stimmung in der Stadt wirklich zu drehen? Man darf gespannt sein.
In Berlin nimmt die geplante Olympia-Bewerbung für 2036 Fahrt auf: Mit einem 24-köpfigen, prominent besetzten Kuratorium will der Senat gezielt auf Meinungsbildung und Akzeptanz in der Stadt setzen. Der Respekt vor der olympischen Geschichte Berlins, insbesondere in Bezug auf 1936, spielt nach wie vor eine große Rolle; zahlreiche Stimmen aus Politik und Zivilgesellschaft fordern Fingerspitzengefühl in der Aufarbeitung und deutliche Zeichen gegen Diskriminierung, wie etwa die Einbindung jüdischer Organisationen. Aktuelle Diskussionen zeigen: Neben der Symbolik stehen nun auch Nachhaltigkeit, Bürgerbeteiligung und internationale Verantwortung im Mittelpunkt, womit Berlin einen Spagat zwischen Weltoffenheit, Tradition und dem Wunsch nach Prestige meistern muss.