Es gibt Menschen, die glauben an alles Mögliche – nur nicht an Gott. Josimelonie zählt eher zu dieser Sorte. Trotzdem zieht sie los, um ihre WG-Freunde aus 'Against All God's' wiederzutreffen – ein bunter Mix aus gläubigen Menschen mit völlig verschiedenen Religionen. Im buddhistischen Kloster mit Dharmasara schmeckt sie eine seltsame Mischung: meditativ-friedliche Stille, die irgendwie viel lauter ist als gedacht. Anders als beim Besuch mit Gloria, die sie mit zu einem traditionellen sorbisches Osterreiten nimmt – nach der Kirche fühlt Josimelonie sich eigenartig allein und ahnt, Singleleben hat Vorteile. Den letzten Junggesellinnenabend vor Sagithas Hochzeit verbringen beide, ganz ohne Partytrubel, stattdessen mit filigraner Henna-Kunst auf den Händen. Bei Lars zum jüdischen Seder erfährt sie Überraschendes über Regeln und Freiheit – irgendwie ein Widerspruch, das regt Josimelonie zum Grübeln an. Plötzlich trägt sie in einer Moschee Kopftuch neben Omar und scheitert dann fast beim Boxen, weil sie wegen religiöser Vorgaben nicht einmal die Handschuhe tauschen dürfen. Nach all diesen Erlebnissen sitzt die bunte Truppe schließlich wieder gemeinsam am Tisch. Sie diskutieren, manchmal hitzig, oft herzlich: Muss Einigkeit bei den großen Lebensfragen wirklich sein, damit Freundschaft hält? Manchmal trennen Welten – aber vielleicht verbindet genau das.
Die neue ZDF-Doku "Göttlich gute Freunde" gewährt einen ungewöhnlich ehrlichen Einblick in die gemeinsamen Erlebnisse sechs junger Menschen, die aus unterschiedlichen religiösen (und nicht-religiösen) Hintergründen kommen. Josimelonie, bekennende Atheistin, besucht individuell jede*n ehemalige*n Mitbewohner*in ihrer Glaubens-WG und taucht in deren Glaubensalltag ein – mal ist es ein Seder-Abend, mal ein muslimisches Freitagsgebet, mal ein bevorstehender Hochzeitsabend ohne Alkohol. Die Gespräche in dieser Serie wirken erfrischend ungestellt und lassen Platz für Irritation, Annäherung und auch für das Eingestehen von Fremdheit – was erstaunlich selten im deutschen Fernsehen zu erleben ist.
Recherche: In Medien wie der Süddeutschen Zeitung und der FAZ werden zunehmend Formate besprochen, die interreligiöse Begegnungen junger Menschen zeigen und dabei sowohl Konflikte als auch neue Perspektiven sichtbar machen. Die gesellschaftlichen Debatten über religiöse Vielfalt, Zusammenhalt und die Kunst des konstruktiven Streitens werden in Deutschland gerade wieder verstärkt geführt, nicht zuletzt im Kontext wachsender Konflikte auf internationaler Ebene. Auch die Plattform taz hebt hervor, wie Medienformate wie "37°Leben" dazu beitragen können, Respekt trotz Meinungsverschiedenheiten zu fördern.