Wo Arbeitgeber-Benefits wirklich verpuffen – und was Beschäftigte wirklich brauchen

Überfüllte Obstkörbe, das viel beworbene Dienstfahrrad, noch eine Gutscheinprämie: Arbeitgeber in Deutschland werfen inzwischen beinahe mit Benefits um sich. Eine aktuelle Bertelsmann-Studie, die Stellenanzeigen der letzten Jahre durchleuchtet hat, zeigt, wie enorm das Angebot gewachsen ist. Doch trotz all dieser Extras bleibt eine entscheidende Frage: Warum erreichen viele Benefits ihre gewünschte Wirkung schlichtweg nicht?

heute 14:01 Uhr | 3 mal gelesen

Der Berg an betrieblichen Zusatzleistungen wächst – und droht die Mitarbeitenden dennoch kalt zu lassen. Viele Arbeitgeber stecken Unsummen in Prämien und Goodies, von der Fitnessmitgliedschaft bis zur Homeoffice-Pauschale. Aber: Selten ergibt das ein stimmiges Gesamtbild, und oft fühlen sich Mitarbeitende davon gar nicht angesprochen. 'Was soll ein Benefit-Feuerwerk, wenn es an unseren echten Bedürfnissen vorbeigeht?', fragt etwa Randolph Moreno Sommer. Und genau das passiert ständig. Der Fehler liegt meist nicht am Geld, sondern an mangelnder Relevanz. Unternehmen schütten Benefits auf gut Glück aus, ohne vorher zu fragen, worauf die Belegschaft wirklich Wert legt. Unverständlich komplizierte Abläufe, lückenhafte Kommunikation und zielgruppenspezifische Fehlgriffe führen dann dazu, dass die Angebote ungenutzt bleiben oder sogar Frust schüren. Darüber hinaus ist für viele Beschäftigte die Unternehmenskultur heute wichtiger als materielle Anreize. Der Wunsch nach Wertschätzung, Verlässlichkeit und einem fairen Miteinander steht klar im Vordergrund. Wenn das Fundament bröckelt, helfen auch die teuersten Benefits wenig. Gerade in Unternehmen mit traditionellen Hierarchien passen hippe Bonusprogramme oft eher schlecht als recht ins Gesamtbild, was das Ganze nochmal fragwürdiger erscheinen lässt. Anerkennung, Zugehörigkeit und faires Führungsverhalten sind laut Forschung und Beratung die eigentlichen Erfolgsfaktoren. Davon profitieren auch Unternehmen ganz konkret – Fluktuation und Fehlzeiten sinken. Genau hier versagen viele Benefits, wenn sie zu unspezifisch und unflexibel sind. Wenn Mitarbeiter mit kleinen Kindern etwa nichts vom Fitnessstudio-Bonus haben, läuft etwas falsch. Was macht Benefits tatsächlich wertvoll? Flexibilität steht klar im Vordergrund: Gesundheitsbudgets, psychische Unterstützungsangebote oder schnelle medizinische Hilfeleistungen – am besten unbürokratisch und individuell wählbar. All das kommt laut Erfahrungen der FAIRFAMILY-Berater besonders an, noch dazu, wenn staatliche Förderungen die Angebote günstiger machen. Entscheidend bleibt jedoch: Benefits, die sich nahtlos in die Kultur und Strategie eines Unternehmens einfügen, überzeugen wirklich und machen Arbeitgeber*innen langfristig attraktiv.

Viele der gehypten Arbeitgeber-Benefits erreichen Beschäftigte nicht wirklich – sie wirken, wenn überhaupt, bloß kosmetisch. Als Kernproblem entlarvt sich eine fehlende Abstimmung auf die realen Bedürfnisse und Lebenssituationen der Mitarbeitenden; Benefits ohne Rückhalt durch eine wertschätzende Unternehmenskultur verpuffen daher oft wirkungslos. Immer wichtiger werden flexible und unmittelbar hilfreiche Angebote im Bereich Gesundheit und Arbeitsleben, die sich für unterschiedliche Lebensmodelle eignen und wirklich im Arbeitsalltag der Menschen ankommen. Laut der FAZ wächst der deutsche Arbeitsmarkt derzeit zwar eher langsam, doch die Erwartungen an Unternehmen in Sachen Arbeitsklima und Benefits steigen weiter – Fachkräfte achten immer mehr darauf, ob Zusatzangebote als echte Wertschätzung oder nur als Marketingmaßnahme rüberkommen (Quelle: [FAZ](https://www.faz.net)). Der Spiegel hebt hervor, dass Betriebe, die Benefits nicht an die echten Wünsche ihrer Teams anpassen, und auf offene Kommunikation verzichten, von Nachwuchs- und Fachkräftemangel stärker betroffen sind (Quelle: [Spiegel](https://www.spiegel.de)). Perspektive Daily berichtet aus der Praxis, wie Firmen, die auch auf psychische Gesundheit und individuell nutzbare Arbeitszeitmodelle setzen, sich am erfolgreichsten von der Konkurrenz abheben können (Quelle: [Perspective Daily](https://perspective-daily.de)).

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