Die repräsentative Umfrage macht deutlich, wie fragil das Vertrauen der Deutschen in die Krisenkompetenz der Demokratie geworden ist. Entscheidende Themen wie Sicherheitspolitik und Pandemiebekämpfung rücken dabei ins Zentrum der Zweifel – der Krieg in der Ukraine, jüngste geopolitische Spannungen und die Nachwirkungen der Corona-Pandemie wirken hier als Beschleuniger. Das Phänomen spiegelt eine größere europäische Verunsicherung wider: In Frankreich und Italien etwa wurden zuletzt ähnliche Tendenzen beobachtet; laut mehreren Medienberichten gibt es eine wachsende Bereitschaft, sogenannte "starke Führer" als Lösung für komplexe Probleme zumindest "auszuprobieren". Experten machen Verantwortungsdiffusion im demokratischen System, zunehmende Polarisierungen und Enttäuschungen über langwierige Entscheidungsstrukturen dafür verantwortlich. Parallel dazu mehren sich Diskussionen im Bundestag darüber, wie man das demokratische System widerstandsfähiger machen kann – unter anderem durch mehr politische Bildung, Beteiligungsformate und „radikalere Transparenz“ bei Entscheidungsprozessen. Ergänzende Recherche: Auf Zeit Online wurde gestern intensiv berichtet, wie in Bayern große Teile der Bevölkerung die Handlungsfähigkeit der Politik in der Migrations- und Sicherheitspolitik kritisch sehen (Quelle: [Zeit Online](https://www.zeit.de)). Das Portal FAZ.net hat – interessante Parallele – gerade heute eine große Analyse veröffentlicht, warum insbesondere jüngere Menschen zwischen Unsicherheit und Politisierung schwanken (Quelle: [FAZ.net](https://www.faz.net)). Bei taz wird aktuell diskutiert, wie Rechtspopulisten das schwindende Vertrauen in den parlamentarischen Prozess gezielt ausnutzen (Quelle: [taz](https://taz.de)). International rücken Stimmen hervor, die warnen: Ein wachsender Vertrauensschwund in westlichen Demokratien könnte mittelfristig zu einer stärkeren Akzeptanz autoritärer Lösungsmuster führen – das belegen auch vergleichbare Studien aus osteuropäischen Ländern.