Klar, kontaktloses Bezahlen klappt heute fast immer, und das Smartphone gehört für viele zur Grundausstattung. Trotzdem – wenn Weihnachten vor der Tür steht, kramen auffallend viele Leute wieder beherzt nach Scheinen und Münzen. Vielleicht liegt's daran, dass Bargeld nicht abstürzen kann und auch ohne WiFi funktioniert. Wer schon mal einen leeren Handyakku beim Tannenbaumeinkauf hatte, weiß, was gemeint ist. Ältere Menschen, kleinere Kinder oder Gelegenheitsnutzer digitaler Bezahlarten schätzen Bargeld besonders: kein PIN, kein Gerätewirrwarr, einfach nur Geld. Und noch was – beim Verschenken merkt man oft erst, wie sichtbar Geldwerte werden, wenn man den Zwanziger tatsächlich faltet und überreicht. Bestenfalls werden die eigenen Ausgaben so auch nicht zum Überraschungskiller (wer will schon „Buchhändler XY“ in Omas Kontoauszug sehen?). Manche Kaufabenteuer, gerade auf Weihnachtsmärkten, funktionieren eh bloß mit Bargeld. Oder wer kennt einen Stand mit funkender Kartenzahlung für die selbsterzeugte Marmelade? Das persönliche Schenken – etwa ein Briefumschlag mit ein paar Euros – ist ein kleines, fast zärtliches Ritual, das kein Paylink so hinkriegt. Und ohne Bargeld wären viele kleine Gesten kaum möglich: Ein spontanes Trinkgeld für die Paketbotin, ein kleiner Betrag als Spendenimpuls, ein schneller Weihnachtsgruss mit einem Schein eingeklemmt. Unterm Strich gilt: Digitales Bezahlen ist bequem, no doubt, aber es macht das Bargeld nicht obsolet. Beide Welten haben eben ihre Eigenarten und Stärken – bei Ritualen und überraschenden Momenten bleibt Bargeld aber unschlagbar.
Der Artikel macht deutlich: Gerade zu Weihnachten ist Bargeld mehr als nur Zahlungsfähigkeit; es ist Teil gelebter Kultur und sozialer Nähe. Die sechs beschriebenen Vorteile umfassen nicht nur technische Zuverlässigkeit ohne Strom oder Internet, sondern auch das bewusste Haushalten, Schutz der Privatsphäre, barrierefreien Zugang für Menschen ohne digitale Infrastruktur sowie das persönliche Element des Schenkens. Das Unternehmen Giesecke+Devrient hebt zudem seine Rolle als Sicherheits- und Zahlungsexperte hervor, betont aber vor allem, dass Bargeld und digitale Zahlungsmethoden sich sinnvoll ergänzen, anstatt gegeneinander ausgespielt zu werden.
Neuere Entwicklungen in Deutschland zeigen, dass, obwohl die Nutzung kontaktloser und digitaler Zahlungsmethoden seit der Pandemie erheblich gestiegen ist, laut Studien der Bundesbank die Mehrheit der Deutschen weiterhin regelmäßig Bargeld nutzt – vor allem bei kleineren Summen und im sozialen Miteinander. Es gibt zudem eine politische Debatte um Bargeldobergrenzen und -abschaffung, in der Verbraucherschützer und Datenschützer sich für die Erhaltung von Bargeld als anonymes Zahlungsmittel aussprechen. Gleichzeitig wächst die Akzeptanz von digitalen Bezahllösungen, aber die Unsicherheiten durch Cyberangriffe oder technische Störungen feuern das Vertrauen ins Bargeld weiter an.