Weltweit satt werden, Erde schonen – Warum Fische so wichtig fürs Essen von morgen sind

Wie gelingt globale, gesunde Ernährung, ohne dabei unsere Umwelt komplett zu überfordern? Ein neuer Bericht der EAT-Lancet-Kommission wirbelt das Thema ordentlich auf. Klar wird: Die Art, wie wir heute essen und produzieren, sorgt für Stress – für uns, aber auch fürs Klima. Fisch und Meeresfrüchte könnten beim Balanceakt zwischen Ernährung und Umweltschutz eine Schlüsselrolle spielen.

16.10.25 08:20 Uhr | 48 mal gelesen

Lebensmittelproduktion – ein Drittel der Emissionen

Rund 30 Prozent aller weltweiten Treibhausgase stammen aus der Herstellung von Essen. Klingt erstmal erschreckend viel, oder? Die sogenannte "Planetary Health Diet" schlägt daher vor, dass wir größtenteils pflanzliche Nahrung auf den Teller bringen – nicht radikal, aber mit Verstand. Fisch und Meeresfrüchte bekommen als einzige tierische Lebensmittel einen Freifahrtschein: Ihr Konsum sollte in vielen Regionen sogar zunehmen, sagt die Kommission. Zwei Portionen Fisch (also etwa 30 Gramm täglich) empfehlen die Fachleute – viele Länder hinken heutigen Verbrauchswerten hinterher, auch Deutschland. Damit genügend für alle da ist, müsste die Weltfischproduktion fast die Hälfte zulegen.

Fisch: Viel Gutes, einige Haken

Warum dieser Fokus auf Fisch? Es geht um Gesundheit – Fisch liefert Omega-3, gutes Eiweiß und wichtige Mikronährstoffe. Und: Wildfisch braucht wenig Extras – kein Acker, kein Dünger, kein Futter. Aber, und das muss man ehrlich sagen: Die Meere ächzen schon jetzt. Mehr als ein Drittel der Fischbestände gelten als überfischt, meldet die FAO. Der Trend ist besorgniserregend.

Für Ernährung von morgen: Gesunde Ozeane erste Pflicht

"Unsere Seen und Meere bedecken gigantische Flächen der Erde, sind aber für nur fünf Prozent der Nahrung verantwortlich", erklärt Kathrin Runge vom Marine Stewardship Council. Das Potenzial – riesig! Der Haken: Es funktioniert nur mit nachhaltigem Management. Wenn wir weiter Raubbau betreiben, bricht das System. Fischbestände bleiben nur produktiv, wenn Schutz, Vernunft und klare Regeln die Fischerei bestimmen. Wer beim Einkauf auf Nachhaltigkeitssiegel wie das MSC-Logo achtet, hilft mit, die Ozeane stabil zu halten und die Ernährung der Zukunft abzusichern.

Fischkonsum ist also kein Freifahrtschein, sondern ein Spagat: Das Meer kann viel geben, aber nur, wenn wir darauf achten, wie viel wir nehmen – und wie. Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Handel und Wissenschaft bleibt das A und O.

Die EAT-Lancet-Kommission betont in ihrem aktuellen Bericht erneut die Dringlichkeit, Ernährungssysteme weltweit nachhaltiger und gesünder zu gestalten. Lebensmittelproduktion macht ein Drittel der globalen Treibhausgase aus, wobei insbesondere übermäßiger Fleischkonsum das Klima belastet; die Kommission schlägt deshalb eine deutliche Verringerung tierischer Produkte und eine Ausweitung des Fischkonsums (bei entsprechender Nachhaltigkeit) vor. Stand 2024 sind bereits über 37 Prozent der weltweiten Fischbestände überfischt – was zeigt, wie wichtig nachhaltige Fischerei für Umwelt und Ernährungssicherheit ist: Experten fordern staatliche Regelungen, Umweltzertifikate und stärkere internationale Zusammenarbeit, um das Potenzial aus den Meeren sinnvoll zu nutzen, ohne sie weiter auszubeuten. Neue Recherche: Laut aktuellen Berichten der Deutschen Welle und FAZ bleibt die Preisentwicklung für Fisch und Meeresfrüchte trotz gestiegener Nachfrage volatil, auch politisch geraten Lieferketten durch Umweltauflagen und Überfischung unter Druck. Die „Planetary Health Diet“ steht als Zielbild: mehr Pflanzen, weniger Fleisch – aber Meerestiere als wichtiger Proteinlieferant, sofern Fischfang ökologisch verantwortet wird. Zudem wird politisch weiterhin diskutiert, wie Importquoten, lokale Küstenfischerei und der Ausbau nachhaltiger Aquakultur zusammengebracht werden können, um Umweltschutz und Ernährungsziele zu verbinden.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Die Süddeutsche Zeitung berichtet ausführlich über die neuen Empfehlungen der EAT-Lancet-Kommission zum Welternährungstag und erläutert die ökologischen Grenzen aktueller Ernährungsstile, die ein Drittel der globalen Emissionen verursachen, und hebt hervor, dass nur eine umfassende Ernährungswende mit mehr pflanzlichen und nachhaltigen tierischen Produkten (wie Fisch) die Balance zwischen Gesundheit und Umweltschutz sichern kann. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung nimmt die aktuellen FAO-Daten und die weltweite Überfischung in den Blick, analysiert globale Lieferketten und weist nicht nur auf die Rolle nachhaltiger Fischerei und Zertifizierungen hin, sondern auch auf die politischen Hürden, beispielsweise durch Subventionsabbau, Meereszonen-Schutz und die Bedeutung lokaler Küstenfischereien. (Quelle: FAZ)

Deutschland.de beschreibt die Diskussion rund um die Umsetzung der "Planetary Health Diet" und verdeutlicht, dass neben Fisch vor allem Pflanzen und Hülsenfrüchte Hauptbestandteile werden sollen; im Fokus stehen neuste Aquakultur-Technologien, die wachsende Nachfrage, aber auch weiter ungelöste Fragen zu sozialer Gerechtigkeit, Marktzugängen und internationaler Kontrollmechanismen. (Quelle: deutschland.de)

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