Wer Zartmann kennt, weiß, dass er nicht viel von öffentlichen Biografie-Angaben hält. Details wie Alter oder kompletter Name sieht er wohl eher als Nebensache – und vielleicht ist genau das sein Erfolgsgeheimnis? Für seine Single "Tau ich auf" und als "Bester Künstler des Jahres" wurde er bei der Preisverleihung geehrt. Die Auszeichnung als "Beste Künstlerin" ging, wenig überraschend, an die junge Nina Chuba. Rapperin Ikkimel sorgte mit gleich zwei Preisen für Aufsehen: Sie überzeugte als "Bester Newcomer-Act" und im Team mit Jiggy für den "Besten Party-Song". Finch performte offenbar so energiegeladen, dass er den Titel "Bester Live-Act" mitnehmen konnte, während Nico Santos als "Bester Pop-Act" ausgezeichnet wurde. Nicht zu vergessen: Die Band Provinz durfte für "Walzer" die Trophäe als "Bester Alternativ-Song" entgegennehmen.
Im Vorfeld stand schon fest: Für die Doku "Babo – Die Haftbefehl-Story" werden Juan Moreno und Sinan Sevinc einen Sonderpreis für gesellschaftliches Engagement erhalten. Und auch Tahsim Durgun wurde für seine Unterhaltungskunst gewürdigt. Die "Krone", schon seit 26 Jahren vom WDR-Sender Einslive ins Leben gerufen, hat sich spätestens nach dem Ende des "Echos" sozusagen zur wichtigsten deutschen Musik-Trophäe gemausert.
Zartmann überzeugte sowohl musikalisch als auch als Persönlichkeit und wurde bei der "Krone"-Verleihung in Bielefeld als bester Künstler sowie für den besten Song ausgezeichnet. Die Veranstaltung feierte insgesamt eine große Bandbreite deutscher Musik, von Rap bis Pop, und würdigte auch gesellschaftliche Beiträge durch Sonderpreise für die Macher der Haftbefehl-Doku. Bemerkenswert ist, dass das Event erneut die Relevanz der "Krone" als bedeutendsten Musikpreis Deutschlands unterstrich, insbesondere nachdem der renommierte "Echo" abgeschafft wurde.
Ergänzend: Die diesjährige "1LIVE Krone" sorgte auch für hitzige Diskussionen im Netz, vor allem weil Zartmann, der kaum Interviews gibt, durch seine kryptische Art polarisiert. Hinter den Kulissen wurde laut DW über eine wachsende Diversität und die wachsende Bedeutung von Social Media für die Juryentscheidungen gesprochen. Zudem wurde auf spiegel.de die Beobachtung geteilt, dass immer mehr deutschsprachige Acts den Sprung von regionalen Clubs zu nationalen Bühnen schaffen, was auch in den Preisträgerlisten reflektiert wird.