Eine Chefin mit Herz, Weitblick und Rückgrat
Mit Sybill Storz verabschiedet sich nicht nur eine der prägendsten Gestalten der Medizintechnik aus Tuttlingen, sondern auch eine Frau, die Mut, Ideenreichtum und soziale Verantwortung gelebt hat. Ihr unermüdlicher Drang, das Unternehmen KARL STORZ weiterzuentwickeln und gleichzeitig Gutes zu bewirken, veränderte in mehreren Jahrzehnten nicht nur Firmenstrukturen, sondern oft sogar ganze Biografien, die von ihrem Einsatz profitierten. Sie ging nicht einfach durchs Leben, sie hinterließ Fußspuren – auch dort, wo andere sich nicht hintrauten. Besonders ihre Liebe zum Detail, ihr manchmal geradezu sturer Wille, Dinge wirklich zu Ende zu bringen, und ihre offene Art, neue Lösungen auszuprobieren, blieben im Gedächtnis derer, die mit ihr arbeiteten.
Pionierin auf ihrem Gebiet
Schon an der Seite ihres Vaters, des Firmengründers, war sie ab den späten 1950er Jahren prägend für die Ausrichtung und Wachstum des Unternehmens. 1996 – nach dessen Tod – übernahm sie in herausfordernden Zeiten die Leitung und steuerte mit klarem Kurs und Gespür für Innovationen eine internationale Erfolgsgeschichte. Ihre Vision: moderne, zuverlässige Medizintechnik für den Weltmarkt, entwickelt in Tuttlingen. Sie war dabei immer eng am Geschehen, reiste pausenlos – nicht selten, so erzählen Wegbegleiter, stand sie morgens als Erste auf der Messe, brachte internationale Geschäfte mit nach Deutschland und kümmerte sich trotzdem um soziale Projekte in der Region. 2019 reichte sie die Geschicke in die Hände ihres Sohnes, blieb weiterhin im Verwaltungsrat, und engagierte sich zuletzt in ihrer Herzensangelegenheit: Die 2023 gegründete KARL STORZ Stiftung bündelt seitdem soziale Initiativen, etwa das TUTORAMA Mitmach-Museum, das Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaft und Technik begeistert – ohne Eintrittshürden für Einkommensschwache. So wurde ihr oft zitierter Anspruch, Bildung müsse für alle zugänglich sein, lebendig.
Ein Leben voller Auszeichnungen – aber immer bodenständig
Für ihren unermüdlichen Einsatz erhielt Sybill Storz diverse Ehrungen: Bundesverdienstkreuz am Bande, die Ernennung zur Chevalière der französischen Ehrenlegion, Ehrenmitgliedschaften und Doktorwürden aus aller Welt. Aber: Wer sie kannte, wusste, dass ihr solche Orden nie Kopfzerbrechen bereiteten – herzliche Gespräche und das Lächeln eines geförderten Kindes waren ihr mehr Wert.
Kontakt: Anja Ebert, Corporate Communications KARL STORZ SE & Co. KG, Mobil: +49 162 2800649, Mail: presse@karlstorz.com
Originalmeldung von KARL STORZ SE & Co. KG / news aktuell
Mit Sybill Storz verliert Tuttlingen eine der wichtigsten Unternehmerinnen der Nachkriegsgeschichte, deren Engagement weit über die Medizintechnikbranche hinaus reichte. Sie führte KARL STORZ nicht nur zu internationalem Erfolg, sondern prägte den modernen Standard für soziale Verantwortung in Familienunternehmen: Ihr Ziel war es stets, Innovation und Gemeinsinn zu verbinden. Aktuelle Medien berichten über ihren Tod mit großer Anteilnahme; besonders hervorgehoben werden ihre Beiträge für wohltätige Zwecke und die Förderung junger Menschen, etwa durch die Stiftungsarbeit der Familie. Darüber hinaus ist im Nachruf der FAZ zu lesen, dass Storz besonders ihre Belegschaft förderte und Wert auf eine Unternehmenskultur des Miteinanders legte. Laut der ZEIT galt sie international als Brückenbauerin zwischen Forschung und praktischer Gesundheitsversorgung, und die Süddeutsche hebt hervor, dass ihr Wirken in Tuttlingen und weltweit auch nach ihrem Tod Spuren hinterlassen wird.