Es gibt wenig, das an kalten Tagen einer offenen Flamme das Wasser reichen kann. Doch moderne Kaminöfen, vor allem die wasserführenden Modelle, sind weit weg von bloßer Romantik: Sie machen nicht nur das Wohnzimmer heimelig, sondern heizen mit Hilfe eines eingebauten Wärmetauschers Wasser auf, das dann den Rest des Hauses erwärmt. Salopp gesagt – das Lodern im Kamin sorgt für warme Füße im Bad. Das System speist das erhitzte Wasser in einen Pufferspeicher ein, der es bei Bedarf an Heizkörper, Fußbodenheizung oder die Warmwasserversorgung weitergibt. Ein aktuelles Beispiel: Der Island Aqua von JUSTUS, bringt insgesamt satte zehn Kilowatt Leistung – sechs davon landen direkt im Hausnetz.
Die Technik hat ein kleines, aber feines Detail: Eine Anheizklappe sorgt dafür, dass anfangs die Wärme vor allem im Aufstellraum ankommt, erst später fließt mehr Energie ins Zentralheizsystem ab. So bleibt's schnell warm – und später langanhaltend temperiert.
Sind wir ehrlich, viele schauen aber nicht nur auf die Technik, sondern auch aufs Design. Hier gibt’s diverse Varianten: Stahl in verschiedenen Farbtönen, Verkleidungen aus Sandstein oder edlem Speckstein. Jeder Stein erzählt gewissermaßen seine eigene Geschichte mit Maserungen und Farben – als käme die Natur höchstpersönlich vorbei und wärme mit. Diese Naturmaterialien nehmen Wärme auf und geben sie gleichmäßig ab. Auch innen clever gelöst: Vermiculite sorgt für saubere Verbrennung. Richtig cool wird es, wenn der Ofen Teil eines nachhaltigen Energiesystems wird – zum Beispiel im Mix mit einer Wärmepumpe oder Solarthermieanlage. Dann kann der Beitrag des Ofens sogar auf die energetischen Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes angerechnet werden, weil Holz als erneuerbarer Energieträger gilt. Macht also Sinn, nicht nur fürs Gefühl, sondern auch für die Umwelt.
Der wasserführende Kaminofen punktet in zweierlei Hinsicht: Er sorgt für gemütliche Wärme im Wohnraum und verteilt diese über einen Pufferspeicher effizient im ganzen Haus. Durch eine Kombination aus cleverer Technik und individueller Optik – etwa Verkleidungen aus Naturstein – erhalten Nutzer sowohl atmosphärische als auch praktische Vorteile. Besonders wichtig in aktuellen Zeiten steigender Energiepreise: Die Integration ins Gesamtheizsystem und die Möglichkeit zur Kombination mit erneuerbaren Energien machen diese Öfen zu einer attraktiven, umweltfreundlichen Option.
Die Zahl der Hausbesitzer, die auf unabhängige Heizmöglichkeiten setzen, wächst nach aktuellen Medienberichten weiter. Die Süddeutsche berichtete jüngst über das wachsende Interesse an alternativen Heizsystemen angesichts der gesetzlichen Neuregelungen und Energieunsicherheit. Viele kombinieren Kamin- oder Pelletöfen mit anderen Wärmeerzeugern, um flexibel auf Versorgungsschwankungen zu reagieren. Die FAZ hob die designtechnischen Trends hervor und verwies auf die steigende Nachfrage nach maßgefertigten Natursteinverkleidungen, da sie Wärme speichern und individuell aussehen. Laut Taz setzen vor allem jüngere Familien auf solche Hybridlösungen, um die Energiekosten niedrig zu halten und CO2-neutral zu wohnen.