Zigarettenfilter-Verbot: Streit um Gesundheit und Verbraucherschutz – BVTE spricht Klartext

Die Diskussion um ein mögliches Verbot von Zigarettenfiltern in Deutschland erhitzt die Gemüter: Der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) sieht dadurch große Risiken für Gesundheit und Verbraucherschutz. Während politische und wissenschaftliche Fronten teils unversöhnlich erscheinen, warnt der Verband vor gesundheitlichen und gesellschaftlichen Rückschritten.

20.10.25 16:59 Uhr | 91 mal gelesen

Filter – mehr als nur ein kleiner Papiereinsatz?

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) meint, Zigarettenfilter wären nutzlos oder könnten sogar einen Bärendienst leisten. Der BVTE kontert mit Verweis auf Studien, die angeblich zeigen, dass Filterzigaretten Schadstoffe nachweisbar verringern. Die Filter senken laut Verband den Gehalt von Kondensat und Nikotin im Rauch um rund 40 Prozent und hätten so über die Jahre zur Abnahme der Lungenkrebsraten beigetragen – wobei Kritiker fragen, ob das Kausalität oder Koinzidenz ist. Interessant und vielleicht ein wenig paradox: Filterlose Zigaretten gelten vielen als Relikt aus alten Zeiten und tauchen im Statistikbild kaum mehr auf. Die Gesundheitseffekte sind also ein umkämpftes Terrain.

Unkalkulierbare Nebenwirkungen eines Banns?

Laut BVTE wäre ein Filterverbot, das aktuell auf EU-Ebene diskutiert wird, kein Sieg der öffentlichen Gesundheit, sondern sogar das Gegenteil. Wer Filter kippt, so Hauptgeschäftsführer Jan Mücke, riskiere nicht nur steigende Schadstoffaufnahme, sondern lade auch Schwarzmarkt und Kriminalität ein. Die Rechnung ist einfach: Wenn heute nahezu alle legal verkauften Zigaretten Filter haben, schaffe ein Verbot praktisch neue, unregulierte Märkte. Und das, so die Lesart des Verbands, bedeute: Weniger Verbraucherschutz, mehr gepanschte Produkte, Einbußen beim Steuereinkommen – das liebe Geld nicht zu vergessen.

Interessantes Detail am Rande: Die Zahl der Raucherinnen und Raucher in Deutschland sinkt sowieso seit Jahren – auch, so die BVTE-Argumentation, weil Alternativen wie Tabakerhitzer und E-Zigaretten zur Verfügung stehen. Ein plattes Verbot sei daher weder zielführend noch zeitgemäß. Was tun? Besser distanzieren von 'ideologischer Politik' und stattdessen wissenschaftlich prüfen, nachjustieren, aufklären. Doch bei so viel Polemik bleibt offen: Wer hört hier wem eigentlich zu?

Politische Haltung gefordert

Die Bundesregierung, so die zentrale Forderung des BVTE, solle in Brüssel Position beziehen – gegen ein pauschales Filterverbot, für eine realistische, wissenschaftsbasierte Tabakpolitik. Nicht einfach, denn die Prioritäten von Verbraucherschutz, Steuereinnahmen und öffentlicher Gesundheit geraten leicht in Widerspruch. Und irgendwo zwischen Lobby-Interesse und Präventionslogik bleibt die Frage: Wer bestimmt am Ende, was vernünftig ist?

Kontakt für Fragen: BVTE – Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse, Jan Mücke, Georgenstraße 25, 10117 Berlin, Tel. 030 88 66 36 - 123, presse@bvte.de / www.bvte.de

Eigene Zusammenfassung basierend auf Mitteilung des BVTE (news aktuell).

http://ots.de/5db643

Ein drohendes EU-weites Verbot von Zigarettenfiltern sorgt für hitzige Debatten zwischen Gesundheitsakteuren und der Tabakindustrie. Während das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) Filterskepsis schürt und auf möglicherweise trügerische Sicherheit verweist, hält der BVTE entgegen, dass Filter gesundheitliche Risiken minderten und ihren Anteil am Rückgang von Lungenkrebs hätten. Auffällig ist dabei die Verengung der Debatte auf gegensätzliche Lager: Die Tabaklobby warnt vor unbeabsichtigten Folgen wie Schwarzmarkt und fehlender Kontrolle, während viele Gesundheitsexpert:innen längst argumentieren, jede Zigarette sei ein Risiko – mit oder ohne Filter. Jüngste Recherchen, auch international, zeigen: Einige Länder wie Kanada oder Australien diskutieren Alternativen etwa durch biologisch abbaubare Filter, statt eines Totalausstiegs. Die EU-Kommission will die Umweltfolgen von Filtermüll mindern und prüft strikte Vorgaben, doch ein pauschales Verbot bleibt umstritten. Parallel steigen Streitigkeiten um E-Zigaretten und neuartige Nikotinprodukte, die zunehmend den Markt erobern und neue Regulierungsformate erfordern. Außerdem laufen Kampagnen gegen Kippenmüll, da Zigarettenfilter zu den häufigsten Einwegplastikabfällen in Europas Städten zählen.

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