Man muss es sich vorstellen: Der Herbst 1945 ist kalt in Österreich, die Zukunft mehr als unsicher. Die Städte, wie zerschlagene Schachbretter; Brot ein kaum bezahlbarer Luxus, Fleisch nur ein Gerücht. Doch im kleinen Haag am Hausruck fasst Gertrude Seifert, geborene Lutz, einen mutigen Entschluss. Gemeinsam mit ihrer Mutter Maria gründet sie – trotz karger Nachkriegsverhältnisse – LUTZ MÖBEL. Erstaunlich, was damals zum Sortiment zählt: kunstvoll bemalte Bauernmöbel, Puppenhäuser, Spanschachteln. Der erste große Auftrag: Das legendäre "Weiße Rössl" wird Kunde – ein frühes Zeichen für den Pioniergeist, der das Unternehmen immer markieren sollte.
Heute, fast acht Jahrzehnte später, schreibt XXXLutz die Chronik weiter – und wie! Rund 27.300 Menschen in 14 Ländern, Märkte von Schweden bis Portugal, ein Jahresumsatz, der vielen Stadtkassen Konkurrenz macht. "Carryhome", "Möbelix", "moemax" – Marken, die für verschiedene Lebensstile stehen. Der 30 Meter hohe rote Stuhl vor St. Florian, der fast ins Weltall zu ragen scheint, ist nur das sichtbarste Symbol für das Selbstvertrauen der Gruppe.
Natürlich, die Zeit bleibt nie stehen. Digitalisierung, Nachhaltigkeit, neue Wohngewohnheiten – alles Themen, mit denen XXXLutz offen, aber nicht naiv umgeht. "XXXLutz for tomorrow" heißt das Programm, das Klimaverantwortung ernst nimmt, aber auch traditionelle Werte achtet. Man spürt: Hier arbeitet keiner nur nach Zahlen, sondern aus Überzeugung, dass Möbel mehr sind als Produkte – sie sind Teil unseres Lebens, fast wie Familienmitglieder auf Zeit.
Unverändert in Familienhand geblieben, führt die Zentrale seit 50 Jahren die Geschäfte von Wels aus. Über 400 Einrichtungshäuser, 24 aktive Online-Shops, ein kluges Gleichgewicht aus Digitalem und Handfestem. Was bleibt, ist eine Art unermüdlichen Optimismus: Möbel muss man angreifen, spüren, erleben – da wird sich auch in den nächsten Jahrzehnten nicht viel ändern, so glaubt man jedenfalls. Und Österreich hat damit, ganz nebenbei, bis heute ein Stück Nachkriegstraum realisiert.
Die Geschichte von LUTZ MÖBEL begann knapp nach dem Zweiten Weltkrieg, als Gertrude Seifert und ihre Mutter das Fundament legten – mit wenig Geld, aber viel Weitblick. In acht Jahrzehnten ist daraus die XXXLutz-Gruppe geworden: Über 400 Filialen, 27.300 Mitarbeitende und eine konsequente, aber auch selbstkritische Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und Innovation. Aktuelle Herausforderungen – von steigenden Energie- und Rohstoffpreisen, über den zunehmenden Onlinehandel bis zu sich wandelnden Lebensmodellen – begegnet die Gruppe mit neuen Strategien wie der "XXXLutz for tomorrow"-Initiative, nachhaltigen Produktlinien sowie Investitionen in digitale Services. Experten schätzen, dass der Möbelhandel in Europa in den nächsten Jahren weiter von Hybrid-Konzepten profitieren wird, und XXXLutz demonstriert, wie aus einem traditionsreichen Familienbetrieb ein internationales Unternehmen wird, ohne dabei die eigenen Wurzeln zu vergessen. Neben ökologischen Standards wird aktuell auch an Kreislaufwirtschaft und Reparaturservices gearbeitet, um dem Zeitgeist und Kundenbedürfnissen gerecht zu werden. Kein Unternehmen ist dabei frei von Kritik: Die Debatte um faire Arbeitsbedingungen und Lieferketten bleibt auch für XXXLutz eine Herausforderung, der man sich laut Unternehmensführung offensiv stellt – mit durchaus öffentlichen Zielsetzungen.