Agrarexporte sollen Hauptaugenmerk bekommen – Bundesminister plant Umschwung

Alois Rainer (CSU), seines Zeichens Bundeslandwirtschaftsminister, will die deutschen Ausfuhren von Agrarprodukten gezielt ankurbeln und setzt dabei auf ein komplett überarbeitetes Förderkonzept.

heute 07:00 Uhr | 18 mal gelesen

Der Minister, der sich jüngst im 'Handelsblatt' zu Wort meldete, macht ernst: Zu den ersten Schritten gehören eine neue Export-Koordinatorin und ein eigens ernannter 'Export Chief Veterinary Officer'. 2026 kommen außerdem zusätzliche Gelder für internationale Messebeteiligungen und andere Exportaktionen ins Spiel. Das große Bild daran? Rainer bringt Mitte der Woche die bereits im Koalitionsvertrag skizzierte Entwurf einer Agrarexportstrategie ins Bundeskabinett. Interessant dabei ist, dass künftig häufiger Wirtschaftsdelegationen bei Ministerreisen, vor allem ins Ausland, mit im Gepäck sein sollen. Nach Rainers Besuch in den USA wurde deutlich: Das Gütesiegel 'Made in Germany' genießt in Sachen Lebensmitteln und Landwirtschaft enormes Ansehen – steht gewissermaßen für Verlässlichkeit, Sorgfalt und höchsten Standard. Ab 2026 soll übrigens der komplette Steuervorteil beim Agrardiesel wieder greifen. In Zahlen: Ungefähr 430 Millionen Euro jährlich weniger Lasten für Bauern. Kein Pappenstiel – gerade für kleinere Höfe kann das den Betrieb sichern. Rainer betonte den Stellenwert der Branche mit ihren 5,4 Millionen Beschäftigten: Herzstück der ländlichen Räume, Eckpfeiler der Wirtschaft. Mit Exportzahlen um die 100 Milliarden Euro im Jahr ist die Deutsche Landwirtschaft ohnehin ein globaler Player. Aber: Handelshemmnisse, sich verändernde Märkte, politische Unwägbarkeiten – all das sieht er als wachsende Herausforderung. Überhaupt: Für Rainer zählt, dass Landwirte eine langfristige und stabile Perspektive bekommen. Und dass Hofaufgaben mehr als nur wirtschaftlicher Flurschaden, sondern ein echter Verlust für ganze Regionen seien.

Mit der neu ausgerichteten Agrarexportstrategie stellt sich Deutschland offensiv den globalen Herausforderungen im Landwirtschaftshandel. Neben administrativen Neuerungen wie der Schaffung spezieller Exportstellen und verstärkter Wirtschaftsdiplomatie setzt Rainer vor allem auf konkrete finanzielle Entlastungen für Bauern – ein Rückgriff auf die vollständige Agrardieselvergütung ist dabei besonders bemerkenswert. Die landwirtschaftliche Branche, die mehreren Millionen Menschen Arbeit gibt und einen Exportwert von beinahe 100 Milliarden Euro generiert, sieht sich wachsendem globalen Wettbewerbsdruck, aber auch politischen Abschottungstendenzen ausgesetzt. Laut neuesten Berichten fordern Verbände zudem langfristig Bestandssicherheit und Planbarkeit, während Kritiker bemängeln, dass ökologische Anforderungen in Rainers Plänen zu kurz kommen könnten. Internationale Trends zeigen, dass Länder weltweit ihre Agrarexporte ebenfalls durch innovative Handelsabkommen und verbesserte Produktstandards stärken – etwa infolge der jüngsten Initiativen der EU für nachhaltigen Agrarhandel sowie neuer bilateraler Abkommen mit Asien oder Südamerika. Branchenbeobachter betonen daher, dass Deutschlands Exportstrategie auch dringend Impulse für mehr Umwelt- und Klimaschutz integrieren müsse – bei gleichzeitig fairen Wettbewerbsbedingungen für die heimischen Landwirte.

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