Im Fall Matthias Moosdorf zieht sich die Linie zwischen politischer Provokation und justiziabler Tat nach Meinung der Ermittler klar. Der AfD-Abgeordnete wird beschuldigt, am 22. Juni 2023 am Reichstagsgebäude offenkundig einen Hitlergruß gezeigt zu haben – laut Staatsanwaltschaft offenbar mit voller Absicht und nicht irgendwo im Verborgenen. Das bislang öffentlich bekannte Verfahren folgt auf die bereits im Oktober 2025 aufgehobene Immunität Moosdorfs im Bundestag. Kurios ist wohl, dass die AfD erneut mit solchen Vorwürfen konfrontiert ist, was parteiintern für Unruhe sorgt – während politisch linksgerichtete Beobachter und auch zahlreiche Medien diesen Fall als Zeichen für eine vermeintliche Radikalisierung innerhalb der Partei sehen. Wirklich brisant wird die Angelegenheit vor allem vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen über demokratische Werte, Umgang mit Rechtsextremismus und die Frage, wie weit die Meinungsfreiheit gehen sollte. Weitere Details zur strafrechtlichen Bewertung und mögliche Reaktionen anderer Fraktionen bleiben abzuwarten – aber das politische Klima dürfte rauer werden. **Erweiterung nach aktueller Recherche:** 1. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat die Anklage gegen Moosdorf wegen des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen offiziell bestätigt. Ein Verhandlungstermin am Amtsgericht Tiergarten steht laut Tagesspiegel noch aus. Die AfD hat zu den Vorwürfen bislang nicht öffentlich Stellung genommen (Quelle: Tagesspiegel). 2. In einem weiteren aktuellen Bericht schreibt die Süddeutsche Zeitung über das politische Echo auf die Anklage gegen Moosdorf und nennt Stimmen aus Opposition wie Regierung, die eine härtere Auseinandersetzung mit rechtsextremen Tendenzen fordern. Auch wird diskutiert, inwieweit sich die AfD von solchen Vorfällen öffentlich distanzieren müsse, um Schaden von sich abzuwenden (Quelle: Süddeutsche Zeitung). 3. Die Zeit informiert, dass juristisch bei Hitlergruß-Vorfällen häufig das öffentliche Interesse und die Frage nach der Intention des Täters eine Rolle spielen. Die rechtliche Abwägung sei komplex; der Fall Moosdorf werde daher vermutlich Signalwirkung für ähnliche Verfahren haben. Außerdem wird über die Diskussion im Bundestag berichtet, ob Abgeordnete künftig schneller ihre Immunität verlieren sollten, wenn sie mutmaßlich demokratiefeindliche Symbole verwenden (Quelle: Die Zeit).