Manchmal muss man bei Wirtschaftsberichten wirklich zwei Mal hinschauen, um zwischen den Zeilen das nackte Zahlenwerk und die eigentlichen Sorgen herauszulesen. So auch diesmal: Laut dem neuen Bericht des Bundeswirtschaftsministeriums scheint die deutsche Konjunktur den anhaltenden Turbulenzen zu trotzen – zumindest weitgehend. Besonders auffällig: Im Oktober ist die Industrieproduktion gestiegen, und auch die Bestellungen im verarbeitenden Gewerbe ziehen endlich etwas an. Allerdings – hier wird der Ton prompt gedämpfter – warnen die Experten vor allzu großer Euphorie: Die Stimmungs- und Frühindikatoren deuten nämlich noch längst nicht auf echten konjunkturellen Aufschwung hin. Noch so ein typischer deutscher Herbst, möchte man meinen: Licht und Schatten überall.
Das Ministerium spricht von einer Art wirtschaftlichem Seiltanz: Einerseits bremsen nach wie vor schleppende Ausfuhren, eine sich verschärfende Konkurrenzfähigkeit und die inzwischen altbekannten Lieferschwierigkeiten bei einzelnen Vorprodukten. Andererseits scheint sich im Inland langsam doch etwas zusammenzuraffen. Die Nachfrage im eigenen Land und insbesondere staatliche Anreize sorgen aktuell für etwas mehr Rückenwind. Ob das ausreicht, um das konjunkturelle Pendel wirklich wieder Richtung Wachstum schwingen zu lassen – das steht, ehrlich gesagt, auf einem ganz eigenen Blatt.
Und wie so oft bleibt man am Ende ein bisschen ratlos zurück: Stabil klingt besser als schwankend, aber nach Aufbruch riecht das alles auch (noch) nicht. Trotzdem, immerhin kein Absturz.
Der Dezembermonatsbericht des Bundeswirtschaftsministeriums vermittelt ein Bild von vorsichtiger Stabilität in der deutschen Wirtschaft zum Jahresende 2025. Produktions- und Auftragseingänge entwickeln sich freundlich, während Indikatoren für die kommenden Monate keine grundlegende Besserung versprechen. Die größten Herausforderungen bleiben eine schwache Exportnachfrage, strukturelle Engpässe und Wettbewerbsprobleme, während fiskalische Maßnahmen und die Binnennachfrage zarte Hoffnungsschimmer setzen. – Nach aktuellen Recherchen verstärken Daten aus Branchenverbänden und Wirtschaftsinstituten diesen Gesamteindruck: Die aktuelle Inflationsrate bleibt niedrig, doch das Wachstumspotenzial ist verhalten. Experten wie der ifo-Chef Fuest warnen zudem, dass die Unsicherheit durch geopolitische Krisen weiterhin schwer berechenbar bleibt. Viele Unternehmen hoffen auf 2025 – ob die Trendwende gelingt, hängt jedoch stark vom internationalen Umfeld, der Innovationskraft sowie einer Entspannung bei Energiepreisen ab.