Was muss ich beachten, wenn ich mit einer Behinderung in einem anderen EU-Land einen Job annehme? Kaum jemand weiß sofort, wie die Anerkennung eigener Bedarfe im Ausland läuft, an wen man sich wenden könnte oder welche Vergünstigungen es gibt. Genau hier setzt das neue Angebot an: Im EURES-Portal schlängeln sich Interessierte durch die Rubrik 'Lebens- und Arbeitsbedingungen' und stoßen dabei auf konkrete Hinweise – etwa, welche Ämter in Schweden die Anlaufstelle sind oder wie Unternehmen bei der Beschäftigung behinderter Menschen bezuschusst werden. Auch Kontaktangaben zu Beratungsstellen fehlen nicht. Informationen zu barrierefreiem Nahverkehr und Alltagsrabatten runden das Ganze ab. Alles übersichtlich für alle EU-Länder, plus Island und die Schweiz. Vanessa Ahuja, Vorstandschefin für internationale Arbeit bei der Agentur, betont: 'Inklusion ist für uns Mission.' Jeder solle das Recht haben, selbstbestimmt und vielfältig zu arbeiten – auch im Ausland, versteht sich. Die Kooperation läuft zwischen der Bundesagentur, der European Labour Authority (ELA) und Partnern in den einzelnen Ländern. Seit Mitte Dezember stehen die Ressourcen online – abrufbar auf Deutsch, Französisch, Englisch sowie der jeweiligen Landessprache. Kontakt zum Presseteam ist unkompliziert möglich: E-Mail, Telefon, Fax, wie man mag.
Menschen mit Behinderungen begegnen auf dem Weg in den europäischen Arbeitsmarkt oft unsichtbaren Mauern: länderspezifische Regelungen, fehlende Informationen, Unsicherheiten über Förderungen. Die Bundesagentur für Arbeit will mit dem neuen EURES-Angebot digitale Transparenz schaffen. Laut externen Berichten von taz und Süddeutscher sehen vor allem Betroffene den niedrigschwelligen Zugang positiv, monieren aber noch Lücken bei konkreter Vermittlung und inklusiver Arbeitsvermittlung vor Ort. Interessant ist, dass andere EU-Länder bereits spezialisierte Beratungsstellen vorhalten und die mobile Erwerbstätigkeit gezielter fördern. Auf europäischer Ebene laufen darüber hinaus Initiativen, inklusives Arbeiten direkt in Firmen-Alltag und Ausbildung einzubringen. Ergänzend zu den deutschen Bemühungen diskutieren zahlreiche Medien derzeit, wie weitreichend das Recht auf inklusive Teilhabe in Ausbildung und Arbeit gehen sollte und fordern flexiblere Regeln und diverse Unterstützungsmodelle. Die fortlaufende Ausweitung der EURES-Plattform wird in politischen und sozialen Kreisen durchweg begrüßt, zeigt aber auch: Digitale Infos sind nur ein Baustein, echte Barrierefreiheit entsteht erst im Zusammenspiel mit lokalen Akteuren, persönlicher Beratung und politischem Rückenwind.