Bund stellt eine Milliarde Euro zur Modernisierung von Sportstätten bereit

Die Regierungskoalition plant, mit einer Milliarde Euro aus dem Sonderfonds für Infrastruktur die Sanierung kommunaler Sportanlagen wie Turnhallen und Schwimmbäder bundesweit zu fördern.

04.09.25 12:54 Uhr | 12 mal gelesen

Nach aktuellen Informationen will die Bundesregierung Kommunen mit einer Milliarde Euro aus dem Sondervermögen für Infrastruktur bei der Sanierung von Sportstätten unterstützen. Laut Wiebke Esdar, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, soll der Haushaltsausschuss des Bundestags in der bevorstehenden Bereinigungssitzung einen entsprechenden Beschluss für den Bundeshaushalt 2025 fassen. Das neue bundesweite Sanierungsprogramm umfasst die Renovierung und Modernisierung städtischer und lokaler Sportplätze, Hallen und Bäder. Die Fördermittel können ab dem Beginn des Jahres 2026 beantragt werden, wobei die Finanzierung vollständig vom Bund getragen wird. Das Programm ist unabhängig von der bisherigen Mittelaufteilung und das Antragsverfahren soll durch Änderungen der Bundeshaushaltsordnung besonders einfach und zügig gestaltet werden. Ein Fokus liegt explizit auf der Sanierung von Schwimmbädern, um den Schwimmunterricht für Kinder und Jugendliche in mehr Kommunen wieder zu ermöglichen. Laut Esdar sind fehlende Schwimmfähigkeiten bei Kindern ein erhebliches Sicherheitsrisiko, was auch durch die zunehmende Schließung von Schwimmbädern bedingt sei. Das gesamte Sondervermögen für Infrastruktur beläuft sich auf 500 Milliarden Euro.

Die Ampel-Koalition stellt den Kommunen eine Milliarde Euro für die Sanierung von Sportstätten bereit, um insbesondere marode Infrastruktur wie Turnhallen, Sportanlagen und Schwimmbäder zu modernisieren. Ziel ist es unter anderem, mehr Sicherheit im Schwimmunterricht zu ermöglichen und auf Schließungen von Schwimmbädern zu reagieren. Recherchen zeigen, dass der finanzielle Bedarf vieler Kommunen im Bereich Sportstätten weiterhin hoch ist und Experten das Programm als wichtigen Schritt für die Gesundheitsförderung und gesellschaftliche Teilhabe bewerten. In einer aktuellen Debatte geht es zudem darum, wie die Gelder effizient verteilt werden, da viele Sportvereine und Schwimmbäder dringend auf Unterstützung warten, während gleichzeitig die Inflation und gestiegene Baukosten die Sanierungskosten erhöhen – ein schneller Mitteleinsatz und eine unkomplizierte Antragstellung gelten deshalb als essenziell. Die Sportmilliarde wird aus dem eigens eingerichteten Sondervermögen finanziert und ist nicht Teil des vorgesehenen 100-Milliarden-Infrastrukturpakets, sondern wird separat bereitgestellt. Nach Angaben der Bundesregierung wird geprüft, wie sich die Maßnahme auf die lokale Wirtschaft, insbesondere Bauwesen und Handwerk, positiv auswirken kann.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Der SPIEGEL berichtet ausführlich über den geplanten Sportstätten-Sanierungsfonds und hebt hervor, dass das Programm nicht nur marode Hallen und Schwimmbäder, sondern auch die sozialen Strukturen in Kommunen stärken soll. Dabei kritisieren Vertreter von Sportvereinen die weiterhin unsichere Zukunft vieler Einrichtungen, da selbst großzügige Mittel durch gestiegene Baukosten oft nicht ausreichen. Zudem wird betont, dass eine dauerhafte finanzielle Unterstützung nötig sei, um langfristige Verbesserungen zu erzielen. Quelle: SPIEGEL

Die Süddeutsche Zeitung analysiert den Beschluss der Regierung zur 'Sportmilliarde' als wichtigen Impuls für die Infrastrukturentwicklung kommunaler Sporteinrichtungen und beleuchtet den bürokratischen Wandel, der durch eine vereinfachte Antragstellung bewirkt werden soll. Dennoch seien viele Projekte zuletzt durch Lieferengpässe und Personalmangel beim Bau ins Stocken geraten, so die Zeitung, was einen schnellen Maßnahmenbeginn in Frage stellt. Die kommunalen Spitzenverbände fordern zusätzlich mehr Planungssicherheit und weitere Investitionsprogramme. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Die FAZ hebt im Zusammenhang mit dem Sportstätten-Programm hervor, dass laut Experten auch eine nachhaltige energetische Sanierung von Hallen und Anlagen geplant ist, um langfristig Betriebskosten zu senken. Im Artikel wird darauf hingewiesen, dass die Förderung gezielt an bedürftige Kommunen gehen soll, damit gerade finanzschwache Gemeinden profitieren können. Gleichzeitig warnt der Deutsche Olympische Sportbund vor einem weiteren Sanierungsstau, falls das Programm nicht verstetigt wird. Quelle: FAZ

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