DLRG: Ute Vogt bleibt Präsidentin – Impulse und klare Haltung bei der Bundestagung in Bremen

Bremen – Am Samstag hat die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) auf ihrer Bundestagung im Congress Centrum Bremen das Präsidium gewählt. Ute Vogt trat erneut für die Präsidentschaft an – mit Erfolg: Die 61-Jährige erhielt von den etwa 180 Stimmberechtigten ein deutliches Mandat für weitere vier Jahre. Nach Verkündung des Ergebnisses bedankte sie sich für das Vertrauen und betonte, wie essenziell eine tatkräftige, zukunftsorientierte DLRG für die Sicherheit an deutschen Gewässern sei.

heute 18:28 Uhr | 24 mal gelesen

Nach der Wiederwahl machte Vogt klar, dass sie die Modernisierung und Erweiterung der Schwimmbäder in den kommenden Jahren vorantreiben möchte – ein Thema, das sie sichtlich umtreibt. Gleichzeitig unterstrich sie die Notwendigkeit, für die Rechte der ehrenamtlichen Helfenden im Bevölkerungsschutz einzutreten: insbesondere für gleiche Bedingungen wie bei Feuerwehr oder Technischem Hilfswerk, was etwa Lohnfortzahlung im Einsatzfall betrifft. Sie will die DLRG nach innen und außen als offene, vielfältige Organisation präsentieren und mehr Menschen zum Engagement einladen – ausdrücklich jede und jeden. Bemerkenswert: Die DLRG positionierte sich mit Nachdruck gegen verfassungs- und fremdenfeindliche Strömungen; ein Passus in der Satzung wurde erneuert und erweitert, um der klaren Ablehnung rassistischer Tendenzen Ausdruck zu verleihen. Wer sich diesen Grundsätzen nicht verschreiben kann oder will, findet in Zukunft keinen Platz im Verein. Zusätzlich wurde ein Schutzmechanismus beschlossen, um den erneuten Eintritt ausgeschlossener Personen zu verhindern. Auch bei Förderstrukturen gab es Bewegung: Künftig genügt eine alleinerziehende Person mit Kind, um den preislich attraktiveren Familienbeitrag zu bekommen – eine kleine, aber gesellschaftlich bezeichnende Kurskorrektur. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft ist seit Jahrzehnten als größter Akteur der Wasserrettung ehrenamtlich im Einsatz: Fast 55.000 Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer sichern jedes Jahr Millionen an Badestunden an Seen, Flüssen und Meeren. Neben der Ausbildung von Schwimmern aller Altersgruppen, der Gefahrenaufklärung und der Mitwirkung bei Katastrophenschutz-Einsätzen engagieren sich über eine halbe Million Mitglieder regelmäßig und freiwillig. Getragen wird die gemeinnützige Arbeit auch von über einer Million Förderer, wobei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Schirmherrschaft übernommen hat. Wer sich über aktuelle Aktionen informieren oder sogar mitmachen möchte, findet Ansprechpartner und Kontakte bequem online oder über die Pressestelle der DLRG.

Die DLRG hat jüngst mit der klaren Wiederwahl von Ute Vogt zur Präsidentin Kurs für Engagement und Offenheit gesetzt. Besonders der Schutz ehrenamtlicher Helfer/innen, die Gleichstellung mit anderen Rettungsorganisationen sowie die Modernisierung der Schwimmbadlandschaft stehen für Vogt im Vordergrund. Intern wurden bezeichnende Akzente gesetzt: Die Organisation bekräftigt ihre antifaschistische Haltung im Satzungsrecht und erweitert Mitgliedschaftsmodelle für mehr gesellschaftliche Vielfalt. In aktuellen Berichten wird zudem auf massive Herausforderungen bei der Nachwuchsgewinnung hingewiesen — Schwimmunterricht ist nicht flächendeckend verfügbar, was viele Kinder in puncto Sicherheit gefährdet. Die Bedeutung der ehrenamtlichen Wasserretterinnen und -retter bleibt hoch, gerade angesichts zunehmend knapper öffentlicher Mittel für Freizeiteinrichtungen. Darüber hinaus gibt es deutschlandweit eine Diskussion über die zukünftige Finanzierung und Erhaltung von Schwimmbädern; etwa berichtet die Süddeutsche Zeitung, dass allein in den letzten Jahren mehr als 1.400 Bäder geschlossen wurden, was dem Bemühen der DLRG entgegenwirkt. Vogts erneute Bestätigung an der Spitze wird daher auch als Signal für eine stärkere politische Forderung in Richtung Bund und Länder gesehen.

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