Steinmeier ruft zur Verteidigung gemeinsamer Werte und zu Debattenbereitschaft auf

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ermutigt die Gesellschaft, sich für gemeinsame Werte und eine offenere Debattenkultur einzusetzen, während er Solidarität mit der Ukraine betont.

heute 00:06 Uhr | 24 mal gelesen

Die Worte von Steinmeier sind wie ein Wachrütteln am Jahresende – ein Appell, innezuhalten und sich zu fragen: Was hält uns eigentlich als Gemeinschaft zusammen? Er spricht davon, dass das Suchen nach Orientierung ein gemeinschaftliches Unterfangen sei. Dabei gehe es nicht nur um eigene Überzeugungen, sondern darum, anderen mit ehrlichem Interesse zuzuhören. Wer einen echten Dialog wagt – offenes Fragen, gemeinsames Handeln, auch abseits ausgetretener Pfade –, könne Orientierung und Klarheit gewinnen. Im zweiten Teil seiner Rede nimmt Steinmeier Bezug auf die Lage in der Ukraine. Solidarität, mahnt er, dürfe nicht an Landesgrenzen enden. Die Geschehnisse des andauernden Krieges – voller Hoffnungsschimmer und doch immer wieder Anlass zu Sorge – hätten viele von uns beunruhigt, vielleicht sogar skeptisch aufhorchen lassen. Doch, so betont Steinmeier, es gebe Grund zu Zuversicht: Wenn wir gemeinsame europäische Werte wie Freiheit, Menschenwürde und das Recht zur Selbstbestimmung verteidigen, geben wir nicht kampflos auf. Vieles davon werde uns einiges abverlangen, sagt er – im Grunde eine leise Warnung, sich auf unbequemere Zeiten einzustellen. Und, typisch für Steinmeier, schließt er mit einer Mischung von Zuversicht und Ermahnung: Wir müssen bereit sein, diesen Weg zu gehen. Und tief drinnen, meint er, sind wir das wohl auch.

Bundespräsident Steinmeier hebt in seiner Rede zwei zentrale Aspekte hervor: die Wichtigkeit einer offenen, respektvollen Debattenkultur und das Festhalten an gemeinsamen Werten, besonders in Krisenzeiten. Mit Blick auf die Ukraine erinnert er uns daran, dass Solidarität keine Grenzen kennt, sondern Teil europäischer Verantwortung bleibt. Im aktuellen politischen Klima Europas – und angesichts drängender globaler Krisen – wirken seine Worte mitunter fast altmodisch, aber sie zielen wohl genau deshalb auf das, was zu oft im Alltagslärm untergeht: Grundvertrauen, Kompromissbereitschaft und der Glaube an den Wert des Miteinanders. Erweitert betrachtet, finden sich zu diesem Thema zahlreiche Stimmen in den deutschen Medien. Jüngste Berichte von taz, FAZ und ZEIT thematisieren die Auswirkungen gesellschaftlicher Spaltung, das Ringen um europäische Geschlossenheit sowie die Herausforderungen im Umgang mit dem russischen Angriffskrieg. Viele Kommentatoren heben hervor, dass in einer Zeit multipler Krisen nicht nur politische, sondern auch persönliche Resilienz gefragt ist. Die Frage, wie man miteinander sprechen und gemeinsam handeln kann, rückt dabei wieder mehr ins Zentrum der öffentlichen Debatte. Steinmeiers Appell scheint also keine neue Idee, sondern die überfällige Erinnerung an einen demokratischen Grundkonsens.

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