Draußen war's richtig aufgeheizt – nicht nur auf den Rängen, sondern auch auf dem Platz. Schon zu Beginn schenkten sich die beiden Rivalen nichts. Köln zeigte erst mal die kontrolliertere Kugel, mehr Ballbesitz, aber unterm Strich mussten die Fans lange auf echte Torchancen warten. Kurz vor der Halbzeit dann der erste Hauch von Drama: Elfer für Gladbach nach VAR-Entscheid, doch Tabakovic ballert drüber – das Stadion hielt kurz den Atem an. Zum Glück für die Fohlen kam nach einer Ecke wie aus dem Nichts Philipp Sander angesprintet und schnibbelte das Ding ins Netz – 1:0, halb Gladbach tobte!
Nach der Pause wurde’s dann deutlich ruppiger, Köln verlor prompt mehrfach den Faden (und die Kugel). Bei einem Flankenversuch packte Lund die Hand zu sehr dran, diesmal trat Diks vom Punkt an und verwandelte souverän zum 2:0. Köln wirkte nervös, ein weiterer Ballverlust bescherte Tabakovic die nächste Chance – 3:0, zack, praktisch entschieden.
Die Kölner waren zwar bemüht, warfen frische Kräfte nach vorn und versuchten es aus der Distanz, aber an Durchschlagskraft mangelte es. Höchstens ein Lattenknaller von Kamiński kurz vor Schluss sorgte noch mal für Aufregung. Waldschmidt gelang in der Nachspielzeit noch per Foulelfmeter ein kosmetischer Treffer, aber der Drops war gelutscht.
Insgesamt ein verdienter Gladbacher Sieg und vielleicht auch ein kleiner Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Köln startete ordentlich, strauchelte dann aber über Eigenfehler und ließ vorne zu viel liegen. Für die einen Jubel, für die anderen hängende Köpfe.
Das 99. Rheinderby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln ging verdient mit 3:1 an die Gladbacher, die nach einem ausgeglichenen Beginn in der zweiten Halbzeit von Kölner Fehlern profitierten und die Partie klar für sich entschieden. Dabei fiel auf, dass Gladbach nicht nur effektiver, sondern auch mit mehr Biss aus der Kabine kam, während Köln trotz Bemühungen vor allem vor dem Tor zu harmlos blieb, was deren Position in der Liga nun zusätzlich erschwert. Übrigens: Laut taz belebt das Derby nicht nur sportlich, sondern auch emotional die Region; aktuelle Analysen von Spiegel.de und Zeit.de zeigen, dass gerade in dieser Saison die Abstiegsangst die Stimmung bei den Traditionsvereinen spürbar prägt – da wie dort selbstkritische Töne im Umfeld lauter werden. Gladbachs Sieg, so Süddeutsche.de, wirkt wie ein Befreiungsschlag: Frischer Wind auf dem Platz, während in Köln die Alarmglocken weiter schrillen.