Manchmal sind es die scheinbar nebensächlichen Details, die ein Fußballspiel prägen. In Leipzig trafen zwei ambitionierte Teams aufeinander, beide mit spürbarem Druck, ihre Ambitionen zu untermauern. Die Anfangsphase: wild, schnelles Hin und Her, kaum ein Verschnaufen für Spieler oder Zuschauer. Erst verpasste Schick auf der einen, dann baumelte Baumgartner auf der anderen Seite am Führungstor vorbei – und zwischendrin ein Torwart, der zum Fliegen neigte, Mark Flekken. Leipzig riss nach 35 Minuten das Ruder an sich. Schlager drosch einen Ball nach beherztem Solo ins Leverkusener Netz und feierte ausgelassen, als würde es keine zweite Halbzeit mehr geben. Doch Leverkusen antwortete eiskalt: Terrier, mit Charme und Timing, köpfte einen Flankenball, wie aus dem Nichts, ins Tor – das Publikum murmelte, der Trainer (kurz sichtbar im Bild) zuckte leicht grinsend mit den Schultern. Kurz darauf, fast schon mit dem Pausenpfiff, zeigte Schick, wie man nicht denkt, sondern handelt: Eine Körpertäuschung, ein Haken und der Ball peitschte zum 2:1 für die Gäste ins Netz. Kabinenstimmung? Für Leipzig wohl Frustspiegel, für Leverkusen Schulterklopfen. Zweite Hälfte – Leipzig stürmt, Leverkusen erlebt, wie Fußball plötzlich ein Zitterspiel sein kann. Flekken hin, Flekken her – irgendwie hielt der Schlussmann und seine Hintermänner das Tor sauber. Die Minuten zogen sich hin, die Wechsel kamen häufiger, die Unterbrechungen auch. Und dann, in der Nachspielzeit, setzte Culbreath den Deckel drauf. Der Schlusspfiff löste bei Leverkusen Wettkampf-Glück und bei Leipzig kollektives Achselzucken aus. Leverkusen steht jetzt auf drei, trotz gleichem Punktestand vor Leipzig, die nach diesem Abend wohl ein paar Fragen zu klären haben.
Die Partie zwischen Leipzig und Leverkusen war ein Paradebeispiel für Bundesliga-Intensität: Früher Rückstand für die Werkself, zwei sehenswerte Tore zur Führung noch vor der Pause und eine nervenzehrende zweite Halbzeit, in der Leipzig zwar Druck ausübte, aber letztlich an sich selbst und Flekken scheiterte. Auffällig war Leverkusens reife Spielanlage: Trotz personeller Umstellungen und einem harten Fight zog sich die Mannschaft clever aus der Affäre und zeigte abgezockte Konterstärke. Aktuelle Recherchen ergeben, dass der Sieg Leverkusen nicht nur sportlich Auftrieb verschaffte, sondern auch Trainer Xabi Alonso für seine taktische Anpassungsfähigkeit gelobt wird; die Rivalität zwischen Leipzig und Leverkusen bekommt durch dieses enge Duell neuen Zunder (siehe diverse Spielanalysen von taz, Zeit und Spiegel).