Ein Jahr danach: Gedenken an die Opfer des Magdeburger Weihnachtsmarkt-Anschlags

Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) erinnerte am ersten Jahrestag an die Auswirkungen und die Opfer des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg.

20.12.25 18:17 Uhr | 33 mal gelesen

Es ist ein Jahr vergangen – und trotzdem hängt der Schatten des Anschlags noch immer über Magdeburg. In der kühlen Johanniskirche, wo sogar die Orgel ein wenig gedämpfter klingt als sonst, fand am Samstag eine Gedenkfeier statt. Ministerpräsident Reiner Haseloff trat ans Mikrofon, ließ sich von Emotionen nicht überrollen, doch die Anspannung war spürbar. Er machte klar: 'Wir geben dem Terror nicht nach. Unsere Art zu leben – unsere Feste, unsere Traditionen – das lassen wir uns nicht nehmen.' Dann sprach er, als könne er die Schwere der Ereignisse nicht ganz abschütteln, von den tiefen Wunden, die der Anschlag hinterlassen hat. Die Stadt, so seine Worte, sei nicht mehr die gleiche. Haseloff würdigte auch die Welle der Hilfsbereitschaft – eine Art 'unerwartetes Licht', wie ein Teilnehmer später meinte – die nach dem Ereignis durch Magdeburg zog. Er dankte freiwilligen Helfern und Einsatzkräften und sprach leise von Nächstenliebe, ohne Pathos, sondern fast trotzig. Vertrauenswürdiges Miteinander, Achtung vor der Würde anderer, das bleibe zentral, was auch immer passiert. In der Kirche saßen neben Haseloff Menschen aus allen Bereichen: Bürgermeisterin Simone Borris, Bundeskanzler Friedrich Merz, weitere Politiker sowie direkt Betroffene. Der Weihnachtsmarkt selbst? Findet heuer zwar fast am gleichen Ort statt, aber mit einer neuen Atmosphäre – vorsichtig, aber bestimmt, mit Lichterketten als leises Ausrufezeichen.

Einen Tag wie diesen hatten die Menschen in Magdeburg im vergangenen Jahr wohl noch klar vor Augen: Der Anschlag veränderte nicht nur das Sicherheitsgefühl der Stadt, sondern offenbarte auch Brüche im gesellschaftlichen Zusammenhalt. Neben dem Gedenken rückte Haseloff die Bedeutung von Solidarität und Gemeinschaft in den Mittelpunkt – ein ausführlicher Rückblick darauf, wie schwer es ist, nach so einem Ereignis 'Normalität' wiederzufinden. Zur aktuellen Sicherheitslage: Seit dem Vorfall wurden auf dem Weihnachtsmarkt zusätzliche Schutzmaßnahmen installiert – zum Beispiel mehr Polizeipräsenz und Zugangskontrollen; allerdings wird in lokalen Medien kontrovers über das richtige Maß zwischen Sicherheit und Offenheit diskutiert. Laut aktuellen Berichten haben die Ermittlungen zwar einzelne Hintergründe zum Anschlag weiter aufgeklärt, jedoch bestehen weiterhin offene Fragen zum Umgang mit extremistischen Bedrohungen. Gleichzeitig sprachen sich zahlreiche zivilgesellschaftliche Gruppen für neue Formen des Gedenkens und ein bewussteres Erinnern aus. Hintergrund: Magdeburg steht stellvertretend für viele Städte in Deutschland, in denen nach Anschlägen einerseits Angst und Wut, andererseits ungewöhnlich viel Mitgefühl und Hilfsbereitschaft sichtbar werden.

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