Kälte in den Knochen, Nebelschwaden über dem Rasen, die Stimmung im Holstein-Stadion war regelrecht greifbar: Genau an solchen Abenden entscheidet sich, wer in der zweiten Liga das Zeug für den langen Atem hat. Kiel ging das Spiel mutig an, mit viel Ballbesitz und frühen Vorstößen, aber anfangs wollte der Ball einfach nicht ins Dresdner Tor. Fast klassisch dann der Nadelstich: Dresden nutzte die erste gute Gelegenheit, Vincent Vermeij köpfte zur Führung ein – so gesehen war's ein Rückschlag zur rechten Zeit, der die Hausherren endgültig wachrüttelte.
Unruhe im Publikum, ein wenig Raunen, aber keine echte Panik. Kiel ließ sich nicht beeindrucken, hielt das Tempo hoch und profitierte schließlich von einer Dresdner Nachlässigkeit: Herrmann verliert im Mittelfeld leichtsinnig den Ball, Skrzybski antizipiert stark, und der junge Harres bleibt vorm Tor bemerkenswert cool. Ausgleich, verdient – allerdings fiel bis zur Halbzeit kein weiterer Treffer.
Die Energie, mit der die Störche nach der Pause aus der Kabine kamen, zahlte sich direkt aus: Wieder ein Standard, wieder ein Kopfball, diesmal Neki? im Mittelpunkt – Kiel dreht die Partie. Ein kurzer Störfall dann: Pyrotechnik aus dem Gästeblock zwang den Schiedsrichter zur Unterbrechung, der Rhythmus im Spiel ging dabei fast verloren. Dresden warf spät alles nach vorn, Kiel wurde tief gedrückt, aber Jonas Krumrey, Kiels Schlussmann, zeigte eine dieser unprätentiösen, aber wichtigen Paraden, die keinen Schönheitspreis gewinnen, aber Punkte retten.
Am Ende war es kein hochklassiges, aber ein umkämpftes Zweitligaspiel, in dem Kiel mehr Courage und Effizienz bewies als der Gast aus Sachsen. Dresden bleibt im Tabellenkeller stecken, für Kiel dagegen ist der Sieg wie eine kleine, unerwartete Verschnaufpause im Abstiegskampf.
Mit dem 2:1-Heimsieg gegen Dynamo Dresden gelingt Holstein Kiel ein wichtiger Befreiungsschlag im Abstiegskampf der 2. Bundesliga. Nach einem frühen Rückstand drehten die Störche das Spiel durch eine Mischung aus Spielkontrolle, Entschlossenheit und gefährlichen Standardsituationen. Auffällig war der starke Kollektivauftritt, bei dem besonders Torhüter Krumrey am Ende zum Matchwinner avancierte. Dresden stand nach der Führung zu tief, zeigte offensiv erst am Ende mehr Einsatz, scheiterte jedoch an der eigenen Durchschlagskraft und Kiels konzentrierter Defensive. Insgesamt spiegelt das Spiel die aktuelle Zweitligasaison wider: Spiele werden oft durch Kleinigkeiten entschieden, Mannschaften, die Rückschläge annehmen und daraus Energie ziehen, sind im Vorteil.
Aktuelle Recherchen zeigen, dass der Sieg von Kiel nicht nur tabellarisch, sondern auch psychologisch von wichtiger Bedeutung ist, da sich Teams wie Eintracht Braunschweig, SV Elversberg oder der 1. FC Kaiserslautern dicht am Tabellenende drängen. Auch bundesweit wird über die Unsicherheiten vieler Traditionsvereine in der "wilden" 2. Bundesliga berichtet, in der Aufstiegskandidaten und Abstiegskandidaten oft nur wenige Punkte trennen. Darauf weisen auch Spielanalysen von Sportsendungen und Fußballportalen hin. Außerdem wurde die überraschende Entwicklung von Kiel, die zuletzt einige enge Spiele verloren hatten, als Zeichen neuer Hoffnung für den Rest der Saison bewertet.