Dennis Radtke positioniert sich unmissverständlich gegen jegliche Zusammenarbeit der CDU mit der AfD und betont, dass eine solche Entwicklung für ihn wie viele andere in der Partei eine unüberschreitbare Grenze bedeutet. Radtke verweist dabei auf Herbert Reul, der sogar mit Austritt drohte, sollte sich die politische Linie der CDU ändern. In seiner Warnung verweist Radtke auf den möglichen existenziellen Schaden für die Partei selbst: Jede Annäherung an die AfD könnte das Ende der CDU in ihrer jetzigen Form bedeuten. – Interessant ist, dass diese Debatte nicht im luftleeren Raum passiert: Gerade vor dem Hintergrund aktueller Wahlerfolge rechtspopulistischer Parteien in Europa wächst offenbar auch in der CDU die Angst vor einer schleichenden Normalisierung der AfD. Viele prominente CDU-Vertreter, darunter auch der Parteivorsitzende Friedrich Merz, sprechen sich offiziell gegen eine Zusammenarbeit aus, auch weil man befürchtet, Stammwähler sowie das Profil als bürgerliche Kraft zu verlieren. Die CDU ringt nicht zuletzt um ihre Identität, während Umfragen darauf hindeuten, dass ein wachsender Teil der Bevölkerung eine Zusammenarbeit mit der AfD ablehnt – was den Druck auf die Parteispitze erhöht. Gerade in Ostdeutschland gibt es dennoch weiterhin Stimmen, die sich eine flexiblere Haltung wünschen, was die Zerrissenheit der Union weiter verdeutlicht. Diese innerparteilichen Spannungen könnten an Schärfe noch zunehmen, je näher die nächsten Landtagswahlen rücken und je mehr die politische Konkurrenz an Profil gewinnt.