Im Defensivverbund hielt das Ganze einigermaßen Stand, doch mögliches Unheil lag beinahe in der Luft, mit jedem weiteren Angriff der Niederländer. Kurz vor der Pause wurde es nochmal brenzlig: Nach einem taktischen Foul von Mittelstädt sah dieser Gelb – zum Glück verpuffte Feyenoords anschließender Freistoß harmlos. Nach Wiederanpfiff, Stuttgarts Trainer stellte Leweling auf den Rasen, drückte das Team weiter nach vorne. Plötzlich fiel der Vorsprung an Ballkontrolle zusammen wie ein luftleerer Ballon; beide Mannschaften suchten jetzt zwingend den Abschluss. Die Nerven flatterten, als Ueda für Rotterdam ganz nah vorm 1:0 war – vorbei. Auf der Gegenseite reihte sich Undav in die Liste der Fahrkarten ein. Erst spät, als die meisten wohl schon mit einem Unentschieden rechneten, köpfte Bilal El Khannouss in der 84. Minute zur Erlösung ein – Latte, Linie, drin! Gelbe Karte vor lauter Emotionen. Aber Stuttgart war noch hungrig: Mit einer schnellen Kombination über Leweling und Führich in der Nachspielzeit, war es schließlich Undav, der den Ball ins leere Tor schob. Am Ende stehen sechs Punkte auf dem Konto – ein solider Schritt Richtung nächste Runde. Und irgendwie auch eine Portion Genugtuung nach so viel Nervenflattern.
Der VfB Stuttgart hat sich mit dem Sieg gegen Feyenoord eine ordentliche Ausgangslage in der Europa-League-Gruppe gesichert; zum ersten Mal nach einer längeren Durststrecke scheint das Selbstbewusstsein zurückzukehren. Auffällig: Die Defensive steht mittlerweile stabiler, trotzdem bleibt die Chancenverwertung ein Thema für die anstehenden Spiele – Einzelaktionen entscheiden, angelegte Spielzüge sind rar, der Funke muss noch überspringen. Gleichzeitig tauchen, wie aktuell in vielen Medien berichtet, Fragen nach der Kaderbreite auf, weil mit dem vollen Programm der englischen Wochen die Belastung für Schlüsselspieler enorm ist. Bei Feyenoord machte sich das Fehlen wichtiger Stammkräfte bemerkbar, während Stuttgart den Heimvorteil endlich mal in Punkte umsetzen konnte. Allgemein ist zu beobachten, dass deutsche Teams in der Europa League aktuell überraschend stabil auftreten, wie auch bei Bayer Leverkusen und Freiburg zu sehen. Frischeste Recherchen zeigen außerdem, wie viel finanzieller Druck auf den internationalen Wettbewerben wie der Europa League lastet – für Klubs wie den VfB zählt jedes Tor doppelt, nicht nur sportlich, sondern auch für Reputation und Budget. Insgesamt spiegeln die Reaktionen auf das Spiel die Hoffnung vieler Fans wider, dass der jüngste Erfolg keine Eintagsfliege bleibt – schließlich würde der Einzug in die K.o.-Phase dem Verein weit mehr bedeuten als bloßes Prestige.