Der brandneue Bericht des Deutschen Bauernverbands wirft einen nüchternen Blick auf die Bilanzen der Landwirtschaft im Wirtschaftsjahr 2024/25: Das durchschnittliche Betriebsergebnis der Vollerwerbsbetriebe stagniert bei etwa 78.500 Euro – ein Wert, der dem des Vorjahres verblüffend ähnlich ist. Auffällig: Bis auf die Milchviehhalter mussten beinahe alle Sparten Einbußen verkraften.
Verbandspräsident Joachim Rukwied ließ keinen Zweifel an seiner Sorge. Er spricht offen von einer seitwärts dümpelnden Einkommenslage, die mit der Inflation nicht mithalten kann. Die aktuelle Kombination aus gesunkenen Erzeugerpreisen, gestiegenen Gehältern und allgemeinen Kostensteigerungen bremst die Branche aus und sorgt vielerorts für Sorgenfalten. Rukwied warnt, ohne grundlegende politische Veränderungen drohe der ländliche Raum noch mehr an Attraktivität einzubüßen – ein Problem, das vielmehr als nur ein paar Euro Unterschied ausmacht.
Was jetzt? Rukwied pocht auf mutige Strukturreformen. Konkret fordert er weniger bürokratische Hürden, mehr Verlässlichkeit in der Gesetzgebung sowie einen würdigeren Lohn für diejenigen, die sich für Klima, Tierwohl und Artenvielfalt einsetzen. Andernfalls, so seine Worte, werde der auszehrende Strukturwandel noch Fahrt aufnehmen und gerade den Familienbetrieben endgültig die Grundlage rauben.
Der Bericht des Deutschen Bauernverbands zeigt, dass die durchschnittlichen Gewinne der deutschen Haupterwerbslandwirte im Vergleich zum Vorjahr praktisch nicht gewachsen sind – unter anderem, weil die Preise für wichtige Agrarprodukte gefallen und die Lohnkosten gestiegen sind. Insbesondere in Bereichen wie Getreidebau und Schweinehaltung verschärft sich die wirtschaftliche Lage: Die Kosten für Düngemittel und Energie sind ebenfalls gestiegen, während der Erlös rückläufig blieb. Viele Betriebe sehen sich gezwungen, Zukunftsinvestitionen aufzuschieben oder sogar Personal abzubauen, um wenigstens halbwegs schwarze Zahlen zu schreiben. Neben den bekannten Forderungen nach weniger Bürokratie und verlässlicherer Politik gibt es neue Stimmen, die einen stärkeren Ausbau regionaler Absatzmärkte und eine bessere Förderung nachhaltiger Produktionsweisen einfordern – teils mit Hinweis auf den wachsenden gesellschaftlichen Druck in Sachen Klima- und Umweltschutz.