Daniel Stelter, seines Zeichens Ökonom, macht kaum einen Hehl aus seiner Skepsis – "Man kann das tatsächlich so sagen... obwohl wir natürlich nicht das einzige Sorgenkind in Europa sind", meinte er jüngst gegenüber der Rheinischen Post. Was ihm besonders Sorge bereitet: An einen langfristigen Wirtschaftsaufschwung in Deutschland mag er schlicht nicht glauben. Politische Investitionen können da maximal einen kurzfristigen Aufschwung entfachen – ein kurzer Lichtblick, der, so Stelter, bleibt was er ist: Ein Strohfeuer. "Wir werden danach wieder in der aktuellen Lage landen, nur mit mehr Schulden und höheren Zinsen, die auf dem Staatshaushalt lasten werden. Da bleibt dann kein finanzieller Spielraum zur Gestaltung mehr übrig", orakelte Stelter weiter.
Die Wachstumsaussichten? Verhangen. Ein jährliches Potenzialwachstum von 0,5 Prozent – wie es der Sachverständigenrat berechnet – hält Stelter für überhöht. Sein Rezept klingt dabei fast brachial: Die Politik möge sich auf die Wurzeln besinnen und den Bürokratie-Dschungel lichten – "Also ehrlich, ich würde vorschlagen: Ein Viertel aller Gesetze in den nächsten vier Jahren streichen", so sein Vorschlag. Ein frommer Wunsch? Oder schlicht eine Notbremse, bevor Deutschland im Dickicht der eigenen Regulationen und der Strukturträgheit erstickt?
Ökonom Daniel Stelter äußert sich deutlich skeptisch zu Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft und sieht das Land nach wie vor als "kranken Mann Europas". Er rechnet lediglich mit vorübergehenden ökonomischen Impulsen – dauerhafte Erholung erwartet er nicht. Vielmehr warnt Stelter vor einer Zukunft, in der steigende Staatsschulden und höhere Zinsbelastungen die finanziellen Spielräume für Investitionen weiter schrumpfen lassen. Eine Lektüre aktueller Berichte und Analysen spiegelt die kontroverse Debatte wider: Während etwa das BIP stagnierte und die Wirtschaftsleistung Deutschlands ins Wanken geraten ist, geraten Faktoren wie der anhaltende Fachkräftemangel und die schleppende Digitalisierung ins Zentrum der öffentlichen Diskussion. Auch werden außenpolitische Unsicherheiten – vom Ukraine-Krieg bis hin zu Veränderungen globaler Lieferketten – als zusätzliche Störfaktoren genannt. Zuletzt fordern Politiker und Expert:innen aus verschiedensten Lagern, vor allem die Regulierungsflut einzudämmen, damit Unternehmen wieder freier agieren können. Die aktuelle Situation bleibt also komplex, zumal viele Stimmen von innen und außen ähnliche Sorgen wie Stelter teilen.