BKW-CEO Robert Itschner spricht sich eindeutig für einen schnellen Ausbau virtueller Kraftwerke aus und sieht darin einen Schlüssel für ein flexibleres Stromsystem – bis zu 15 Prozent Marktanteil hält er für möglich. Konkrete Schritte hat BKW bereits unternommen: Die Übernahme des deutschen Unternehmens Südvolt, das durch intelligente Steuerung kleiner, dezentraler Anlagen schon jetzt beachtliche Mengen an Strom flexibel ins Netz einspeist. Die laufenden Debatten um Versorgungssicherheit und Netzstabilität zeigen, wie wichtig solche Lösungen werden, gerade wenn konventionelle Großkraftwerke zunehmend durch erneuerbare Alternativen ersetzt werden. Nach jüngsten Medienrecherchen warnen Branchenbeobachter jedoch: Die regulatorischen Hürden in Deutschland und der EU sind nach wie vor hoch, der Bürokratieaufwand für Betreiber häufig abschreckend. Laut aktuellen Diskussionen auf mehreren Energiekonferenzen brauchen virtuelle Kraftwerke dringend bessere politische Rahmenbedingungen, damit ihre volle Wirkung entfaltet werden kann. Eine europaweite Harmonisierung der Marktregeln sowie technische Standards gelten dabei als zentrale Forderungen. Zudem zeigt sich: Besonders während Zeiten hoher Netzbelastung – zum Beispiel bei starkem Wind oder Sonne – können virtuelle Kraftwerke entscheidende Stabilität liefern. Der Trend ist eindeutig: Die Zukunft gestaltet sich modularer, viele kleine dezentrale Einheiten werden koordiniert in die Versorgung eingebunden. Für traditionelle Energieversorger wird das Spiel dadurch komplexer, aber auch vielfältiger und, ganz ehrlich, spannender.