Öffentliche Verschuldung klettert im zweiten Quartal 2025 – Bundesländer entwickeln sich unterschiedlich

Die Schuldenlast von Bund, Ländern und Gemeinden gegenüber nicht-staatlichen Gläubigern hat zum Ende des zweiten Quartals 2025 den neuen Höchststand von 2.554 Milliarden Euro erreicht.

heute 08:40 Uhr | 46 mal gelesen

Fast schon routinemäßig meldet das Statistische Bundesamt: Deutschlands öffentliche Haushalte stehen Ende des zweiten Quartals 2025 wieder tiefer in der Kreide – da zuckt kaum noch einer verständnislos mit den Schultern. Genauer gesagt, sind es 2.554,0 Milliarden Euro, die sich auf Bund, Länder, Gemeinden sowie Sozialversicherungen samt allerlei Nebentöpfen aufsummieren, alles gegenüber Banken und anderen privaten Geldgebern. Das sind im Vergleich zum ersten Quartal 30,6 Milliarden Euro mehr, ein Plus von 1,2 Prozent. Beim Bund fiel besonders auf: Das Sondervermögen Bundeswehr hat sich alleine um satte 9,2 Prozent vergrößert – allein das macht 2,4 Milliarden Euro Mehrverschuldung, inzwischen also 28,3 Milliarden Euro. Die Bundesländer zeigen keine einheitliche Richtung: Insgesamt konnten sie ihre Schulden um 0,9 Prozent (5,7 Milliarden Euro) verringern. Besonders sparsam waren diesmal Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Niedersachsen, wo die Rückgänge aus dem Rahmen fielen. Aber: Auch das andere Extrem kommt vor – Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hessen mussten teils deutlich draufsatteln. Gewissermaßen am unteren Ende der Nahrungskette stehen Städte und Gemeinden, die bürden sich jetzt 3,1 Prozent mehr Schulden auf als noch im ersten Quartal – und landen bei 179,8 Milliarden Euro. Besonders steil bergauf ging es dabei in Brandenburg, Rheinland-Pfalz und erneut Schleswig-Holstein; Thüringen ruderte als einziges Land gegen den Trend an. Bei den Sozialversicherungen gab es annähernd keine Veränderung, deren Schulden sanken leicht auf 9,7 Millionen Euro. Komplex, irgendwie auch unübersichtlich, das Bild, das sich hier zeichnet. Mal ehrlich: Wer kann diese Zahlenflut noch mühelos einordnen?

Im zweiten Quartal 2025 hat sich die gesamtstaatliche Verschuldung Deutschlands gegenüber privaten und ausländischen Kreditgebern deutlich um weitere 1,2 Prozent erhöht und summierte sich damit auf rund 2,55 Billionen Euro. Während der Bund einen Anstieg von 30,9 Milliarden Euro verzeichnete – nicht zuletzt ausgelöst durch die Verteidigungsinvestitionen für das Sondervermögen Bundeswehr – konnten die Bundesländer ihre Gesamtverschuldung um 0,9 Prozent verringern, wobei es allerdings starke Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern gab. Die Gemeinden stockten ihre Schulden um 3,1 Prozent auf, insbesondere in Brandenburg, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein waren starke Zuwächse zu beobachten, während Thüringen weiterhin abbaut; auch über die letzten Tage berichten zahlreiche Medien über politische Debatten zu Haushaltslöchern, neue Anläufe für Sparmaßnahmen und Streit um Bundesmittel – etwa in Verbindung mit der nach wie vor kontroversen Finanzierung von Sondervermögen und schwierigen Verhandlungen über Kommune- und Landeshaushalte. Angesichts der aktuellen Berichterstattung ist klar: Die Themen Schuldenbremse, Staatsausgaben und die Frage, wie künftige Generationen mit dieser Last umgehen sollen, sorgen weiterhin für politischen Zündstoff.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Die 'Süddeutsche Zeitung' berichtet ausführlich über die gestiegenen Staatsschulden, verweist auf die anhaltende Unsicherheit im politischen Berlin hinsichtlich neuer Sparmaßnahmen und beleuchtet die Debatte um die Einhaltung der Schuldenbremse, wobei ein Experte warnt, dass das Vertrauen in die Finanzpolitik durch wiederholte Ausnahmen erheblich leiden könnte. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

Die 'FAZ' widmet sich in einem langen Leitartikel den Auswirkungen der wachsenden Verschuldung auf die kommenden Generationen und diskutiert dabei sowohl wirtschaftliche Risiken als auch mögliche Zukunftsszenarien für die Finanzierung öffentlicher Aufgaben, inklusive eines Vergleichs mit anderen EU-Staaten. (Quelle: FAZ)

Auf 'Zeit Online' wird die Entwicklung der deutschen Staatsausgaben und Verschuldung als Kernproblem politischer Handlungsfähigkeit analysiert, inklusive eines Rückblicks auf die Schuldenpolitik der letzten zehn Jahre und aktuellen Stimmen aus dem Bundesrechnungshof, die vor einer Verdrängung langfristiger Investitionen zugunsten kurzfristiger Krisenbewältigung warnen. (Quelle: ZEIT Online)

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