Manchmal frage ich mich, wie man den Horror von Gaza in Worte fassen soll. Catherine Russell von UNICEF hat es neulich auf den Punkt gebracht – selbst routinierte Krisenhelfer werden sprachlos angesichts des Leids der Kinder vor Ort. Zerstörte Städte, zerfetzte Familien, hungrige, verletzte, verängstigte Kinder, die kaum noch weiter wissen. Die Zahl der Kinder mit Amputationen in Gaza – pro Kopf betrachtet – übersteigt mittlerweile jeden anderen Ort auf diesem Planeten. Kaum auszumalen, wie man damit erwachsen werden soll.
UNICEF fordert, dass endlich Taten folgen: Das kürzlich ausgehandelte Friedensabkommen muss umgesetzt werden, koste es, was es wolle. Es brauche, so Russell, tatkräftigen Einsatz der internationalen Gemeinschaft, damit Kinder nicht weiter nur Statistiken sind, sondern wieder einen Alltag bekommen können – medizinische Hilfe, ein bisschen Bildung, so banale Dinge wie der Besuch in der Schule, die irgendwo noch stehen mag. Zurück zum Leben, Schritt für Schritt, das ist die Hoffnung, um die es jetzt geht.
UNICEF warnt erneut eindringlich: Das Leiden der Kinder in Gaza ist kaum mehr fassbar und muss durch echte politische Lösungen gestoppt werden. Die Friedensvereinbarung gilt nicht nur für Diplomaten, sondern bestimmt buchstäblich über die Lebensperspektive tausender Heranwachsender, die derzeit physisch und psychisch schwer gezeichnet sind. UNICEF mahnt daher, dass sogenannte Normalität – medizinische Versorgung, Familienleben, Schulbesuch – nur mit einer schnellen, nachhaltigen Umsetzung des Abkommens möglich wird. Laut aktuellen Medienberichten dauern die Kämpfe in Gaza trotz internationaler Friedensappelle an, während die humanitäre Situation sich weiterhin zuspitzt: Immer mehr Kinder sind unterernährt und müssen auf Amputationen vorbereitet werden; Hilfsorganisationen beklagen fehlende Zugänge durch Blockaden und warnen vor einer „verlorenen Generation“ (vgl. taz, Zeit, FAZ, The Local).