Bundeswehreinsatz für Friedensauftrag in Israel startet klein

Mit nur wenigen Offizieren steigt die Bundeswehr praktisch in die Friedenssicherung in Israel ein – ein kleiner Schritt mit Symbolkraft.

17.10.25 23:02 Uhr | 116 mal gelesen

Mal ehrlich, gestern hätte damit wohl kaum jemand gerechnet: Deutschland schickt tatsächlich Militär – wenn auch nur auf dem Papier bewaffnet – nach Israel, um beim Friedensprozess in Gaza zu unterstützen. Zwei erfahrene Stabsoffiziere und ein Brigadegeneral machen sich in Kürze auf den Weg, um am US-geführten Civil Military Coordination Centre (CMCC) im Süden Israels Dienst zu tun. Auffällig: Die Soldaten sind zwar in Uniform, tragen aber keine Waffen; ihre Rolle bleibt bewusst beratend und koordinierend, sie übernehmen weder Kampfaufgaben noch operative Einsätze. Die Idee dahinter – das klingt beinahe wie aus einer Sonntagsrede – ist die Stabilisierung des Waffenstillstands und die Unterstützung bei der Umsetzung des aktuellen 20-Punkte-Plans für Gaza. Apropos Aufgaben: Das CMCC soll den Waffenstillstand überwachen, helfen, Kriegsüberbleibsel zu beseitigen und die internationale Hilfslogistik bündeln. Auch Aus- und Weiterbildung für die sogenannte Internationale Stabilisierungstruppe stehen an. Um das einzuordnen: Von einem Kampfeinsatz ist das Ganze so weit entfernt wie Berlin vom Mittelmeer – das Verteidigungsministerium betont, eine Parlamentsabstimmung sei nicht nötig, weil die Deutschen keinen Waffeneinsatz zu erwarten haben. Insgesamt sind im CMCC etwa 200 Soldaten stationiert, geführt von einem US-3-Sterne-General. Ja, das klingt erst mal nach internationalem Schulterschluss, in der Praxis bleibt es jedoch vorerst ein Schritt im Kleinen – womöglich der Anfang von mehr?

Die Entsendung deutscher Offiziere ins Süd-Israelische Civil Military Coordination Centre markiert eine neue Phase der deutschen Sicherheits- und Außenpolitik. Die Bundeswehr versucht, zusammen mit internationalen Partnern im Rahmen des 20-Punkte-Plans nicht nur das fragile Waffenstillstandsabkommen zu stabilisieren, sondern auch den Wiederaufbau von Gaza durch verlässliche Koordination und humanitäre Hilfe zu ermöglichen. Parallel zu den deutschen Bemühungen verhandeln die USA, Ägypten und Katar weiter diplomatisch über dauerhafte Lösungen, während Israel selbst zwischen militärischem Druck und internationalen Erwartungen balanciert; Kritik an der langsamen Umsetzung und den realen Möglichkeiten eines stabilen Friedens bleibt aber aus vielen Richtungen bestehen. Laut Berichten auf "spiegel.de" wird von mehreren Seiten betont, dass der Zustand der Waffenruhe brüchig bleibt und die humanitäre Lage vor Ort angespannt ist (Quelle: [Spiegel]). Auch "faz.net" verweist darauf, dass die Hoffnung auf einen nachhaltigen Frieden von allen Beteiligten geteilt wird, aber erhebliche Herausforderungen durch verbleibende Kampfhandlungen und Misstrauen bestehen (Quelle: [FAZ]). Darüber hinaus berichtet "zeit.de", dass internationale Experten skeptisch sind, ob die militärische Präsenz tatsächlich ausreicht, um eine langfristige Stabilisierung zu unterstützen, ohne weitere klassische Friedenseinsätze auszulösen (Quelle: [Zeit]).

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