Lammert macht deutlich, wie problematisch es ist, Wahlrechtsfragen allein den Regierungsfraktionen zu überlassen – so ist die Akzeptanz in der Bevölkerung und bei den anderen Parteien kaum zu erreichen. Er plädiert für einen echten Konsens unter allen demokratischen Parteien, um Reformen nachhaltiger und beständiger zu gestalten – andernfalls werde jede neue Regierung das Thema wieder aufrollen. Aktuell zeigen sich auch andere Experten skeptisch: Die Geschichte häufig wechselnder Wahlrechtsregelungen in Deutschland führe dazu, dass das Vertrauen in faire und transparente Verfahren immer wieder auf die Probe gestellt werde. In jüngsten Medienberichten wird das Thema heiß diskutiert, etwa im Hinblick auf den Bundestag, der mit immer mehr Abgeordneten wächst. Die Dringlichkeit zu einer gemeinsamen Lösung steigt auch angesichts zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung und der Sorge, dass Regelungen nur noch zum Machterhalt eingeführt werden.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Die FAZ beleuchtet in einem aktuellen Artikel die andauernden Debatten um die Wahlrechtsreform im Bundestag und verweist auf zunehmende Spannungen zwischen den Fraktionen; insbesondere wird darauf hingewiesen, dass sich die Zahl der Abgeordneten weiter erhöhen könnte, falls keine Lösung gefunden wird (Quelle: FAZ).
Die Süddeutsche Zeitung beschreibt neue Vorschläge für eine Verkleinerung des Bundestags und betont das breite Unverständnis in der Bevölkerung sowie die Kritik von Experten an parteipolitisch motivierten Manövern (Quelle: Süddeutsche Zeitung).
Der Spiegel berichtet ausführlich über die Strategie der Ampel-Koalition zur Modernisierung des Wahlrechts und lässt dabei auch Stimmen aus der Opposition zu Wort kommen, die vor einem Vertrauensverlust in den parlamentarischen Prozess warnen (Quelle: Spiegel).