VW lockt Dresdner Werksmitarbeiter mit Prämien zum Standortwechsel

Volkswagen versucht, Mitarbeiter aus der Gläsernen Manufaktur in Dresden mit einer großzügigen Wechselprämie in andere Werke zu lotsen.

heute 12:00 Uhr | 18 mal gelesen

Wer hätte gedacht, dass ein Arbeitsplatzwechsel so attraktiv klingen kann? Volkswagen bietet jetzt Beschäftigten in der Gläsernen Manufaktur in Dresden ein „Zuckerl“: Wer freiwillig zu einem anderen Standort – etwa nach Wolfsburg oder Kassel – geht, dem winken bis zu 30.000 Euro Prämie. Das hat das Handelsblatt berichtet, mit Verweis auf Teilnehmerkreise. Die Idee dahinter wirkt simpel: Anpassungen statt Zwang. Daniela Cavallo, die Vorsitzende des Konzernbetriebsrats, betont, dass Zwangsversetzungen ausdrücklich tabu sind. Offenbar setzen die Verantwortlichen auf freiwillige Mobilität statt harter Hand. Interessant dabei: Die Zielmarke hinsichtlich Personal in Dresden wurde auf 155 gesetzt – jüngst lag der Wert laut Schreiben an die sächsische Staatsregierung bei 135. Für etwa 60 von ihnen ist aber weiterhin unklar, welche Aufgaben sie künftig übernehmen könnten. Da rollt die Prämie als Anreiz geradezu ins Bild. Im größeren Kontext steht das alles im Zusammenhang mit dem großen Sparprogramm, das VW, gemeinsam mit IG Metall, Ende 2024 beschlossen hatte. Bis zu 35.000 Jobs laufen deutschlandweit bis 2030 aus – der Umbau in Dresden ist da nur ein Mosaikstein. Sicherheiten gibt es für die Belegschaft immerhin bis 2030. Was das für die Atmosphäre in den hell leuchtenden Glashallen wohl bedeutet? Ein wenig Ratlosigkeit oder auch heimlicher Tatendrang – vielleicht beides.

Volkswagen versucht angesichts umfassender Sparmaßnahmen, die Belegschaft in defizitären Bereichen flexibel einzusetzen: Eine Wechselprämie von 30.000 Euro wird Mitarbeitern der Dresdner Gläsernen Manufaktur geboten, wenn sie sich bereiterklären, ihre Zelte an andere Standorte abzubrechen – ohne Zwang, wie Betriebsrat und Konzern bestätigen. Während für einen Teil der Belegschaft der Arbeitsplatz erhalten bleibt, bleibt die Zukunft von rund 60 Mitarbeitenden in Dresden unklar; die Prämie soll den Standortwechsel attraktiver machen. Im Hintergrund steht das Ziel, bis 2030 deutschlandweit 35.000 Stellen abzubauen – als Teil von VWs groß angelegtem Transformationskurs hin zu mehr Effizienz und verbliebener Beschäftigungsgarantie bis Ende des Jahrzehnts. Aktuelle Recherchen zeigen, dass VW mit ähnlichen Maßnahmen wie Freiwilligen-Programmen und Umstrukturierungen an anderen Standorten Erfahrungen sammelt; die Gewerkschaften fordern hier klare Sozialpläne und Weiterentwicklungsperspektiven für Betroffene. In mehreren Medien wird hervorgehoben, dass nicht nur VW, sondern auch andere Autobauer in Deutschland ihre Werke neu ausrichten – etwa BMW und Mercedes –, um die Kosten im Zuge der Transformation zur Elektromobilität in den Griff zu bekommen. Die sächsische Politik drängt unterdessen auf sichere Perspektiven für Beschäftigte vor Ort, um Abwanderung und Demotivation vorzubeugen. Außerdem mahnen Experten, dass attraktive Prämienmodelle zwar helfen, hohe Wechselbereitschaft aber auch von persönlicher Situation, Standortattraktivität und regionalen Zukunftsaussichten abhängt.

Schlagwort aus diesem Artikel