Daten als Rohstoff: Rolf Schumanns Plädoyer für Selbstbewusstsein und KI-Souveränität in Europa

Manchmal braucht es nur einen lauten Ruf, um aus der Lethargie zu erwachen: Rolf Schumann, Co-CEO von Schwarz Digits, rüttelt im Gespräch mit dem DUP UNTERNEHMER-Podcast an Europas Selbstbild. Für ihn sind Daten der Schlüssel zur Unabhängigkeit – und Europa ein noch unterschätztes Kraftzentrum im KI-Zeitalter. Statt Zaudern und Regelwut fordert er beherzte Schritte nach vorn und ein neues, mutiges Verständnis von Fortschritt und Verantwortung.

heute 12:36 Uhr | 5 mal gelesen

"Künstliche Intelligenz ist längst Alltag – die Magie dahinter sind allerdings nicht die Algorithmen, sondern die Berge von Daten, die in Europas Wirtschaftswelt schlummern. Für Rolf Schumann steckt darin ein Reichtum, der durchaus mit Öl in den texanischen Feldern verglichen werden kann. In seiner Podcast-Rede skizziert der Manager eine sehr optimistische Zukunft: Europa, so Schumann, verschläft gerade einen Vorteil, der zum Sprungbrett werden könnte. Wir verfügen über einen riesigen Markt, exzellente Ausbildung und eine nicht zu unterschätzende Portion technologisches Know-how – das sollte endlich Früchte tragen.

Aber das ewige Überregulieren und die Furcht vor Fehlern bremsen, warnt Schumann. Es reicht nicht mehr, dicke Strategiepapierberge zu häufen – jetzt sei Pragmatismus und sogar etwas Abenteuerlust gefragt. Nur mit mehr Mut – und weniger Bedenkenträgerei – könnten wir den Stau im digitalen Wandel auflösen.

Was hat KI für unseren Arbeitsalltag zu bedeuten? Schumann malt kein Schreckgespenst von Jobvernichtung an die Wand: KI sei vielmehr ein Hebel, um Arbeit aufzuwerten sowie Freiraum für menschliche Kreativität zu schaffen. Und, so Schumann fast schon flapsig: Die Zukunft gehört den Serviceleistungen – Dienstleistungen könnten, flankiert von KI, die nächste große Stärke Deutschlands werden.

Dennoch: KI kann und soll den Menschen das Denken nicht abnehmen. Sie filtert, bündelt und sortiert, doch am Ende bleibt die Verantwortung bei uns, unterstreicht Schumann. Wer sich gut anpasst, bleibt im Spiel – egal ob Akademiker oder Handwerker. Und ja, obwohl dies eine eher altväterliche Lektion ist, bleibt sie aktuell: Es geht nicht nur um Innovation, sondern immer auch um Haltung.

Gerade der nüchterne Blick auf Abhängigkeiten beschäftigt ihn. Schumann fordert, europäische Werte in die neuen Technologien einzubringen. Blinder Glaube an US-Softwareschmieden bringe nämlich genau das Gegenteil von Souveränität. Tatsächlich ist Datenkontrolle für ihn eine europäische Überlebensfrage.

Sein Appell bleibt unmissverständlich: Wir sitzen auf einem Datenschatz – den sollten wir nicht anderen überlassen. Daten wachsen immer weiter, ihre Bedeutung nimmt zu. Wer heute versäumt, diese Ressource aktiv und wertebewusst zu nutzen, verschläft womöglich das nächste Zeitalter europäischer Selbstbestimmung.

Kurz: Chancen gibt's genug, man muss sie nur klug ergreifen – und darauf vertrauen, dass der europäische Mut nicht für immer im Dornröschenschlaf bleibt.

Den vollen Podcast findet man hier: https://www.youtube.com/watch?v=-_fOz36wcs0

Rolf Schumann, Co-CEO von Schwarz Digits, propagiert, dass Europas wahrer Reichtum in den vorhandenen Daten liegt, die als Rohstoff für Innovation und Wohlstand taugen – eine These, die derzeit zahlreiche Fachleute bestätigen. Während Schumann darauf drängt, den Datenschutz als Möglichkeit der Wertschöpfung (und nicht als reine Bremse) zu verstehen, fordern viele Akteure aus Wirtschaft und Politik, dass Europa aktiv eigene KI-Infrastrukturen und Standards entwickelt, um der Dominanz US-amerikanischer und chinesischer Tech-Konzerne entgegenzusetzen. In den letzten Tagen wurde verstärkt darüber diskutiert, wie sich die Europäische Union durch gezielte Förderprogramme, eine entschlossene Digitalpolitik und eine Werteorientierung im Umgang mit KI gegenüber weltweiten Wettbewerbern behaupten kann. Darüber hinaus verweisen aktuelle Nachrichten darauf, dass die jüngsten KI-Verordnungen in der EU sowohl für Hoffnung auf ethische Standards als auch für Kritik wegen bürokratischer Hemmnisse sorgen – ein Spannungsfeld, das in den kommenden Monaten intensiv beobachtet und weiterentwickelt wird.

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