Wenngleich die russischen Angriffe auf die Ukraine zuletzt intensiver geworden sind, zeigt sich Trump ungewöhnlich zuversichtlich. Seiner Einschätzung nach, wolle Wladimir Putin den Krieg tatsächlich beenden. "Ich habe mit ihm lange gesprochen, zweieinhalb Stunden. Wir sind sehr ins Detail gegangen. Putin will Schluss machen, Selenskyj auch – also sollten wir das anpacken", äußerte Trump.
Der Präsident sieht auch Chancen für den Ukraine-Konflikt, da die jüngsten Veränderungen im Nahen Osten einen positiven Einfluss auf Verhandlungen haben könnten. Währenddessen betonte Selenskyj, dass Gespräche notwendig seien, vor allem über eine Waffenruhe. "Das wäre unser Wunsch. Leider fehlt da die Bereitschaft auf russischer Seite", so der Ukrainer.
Trump erwähnte zudem potenzielle Waffenlieferungen, insbesondere Tomahawk-Marschflugkörper, stellte aber klar: "Wir würden es bevorzugen, sie nicht einsetzen zu müssen. Eigentlich brauchen wir sie selbst – und zwar, weil wir den Krieg lieber beenden möchten."
Angesprochen auf mögliche Gebietsrückgewinne der Ukraine, blieb Trump zurückhaltend: "Kriege laufen selten wie geplant. Wie sich so etwas entwickelt, weiß im Voraus niemand."
Selenskyj pochte derweil auf klare Sicherheitszusagen der USA: "Das ist maßgeblich für die Menschen, die tagtäglich von russischen Angriffen betroffen sind. Wir brauchen robuste Garantien – das ist das wichtigste Dokument aktuell, denn die USA haben Einfluss."
Der Besuch von Wolodymyr Selenskyj in Washington ist ein weiterer Versuch, die Unterstützung der USA für die Ukraine zu sichern. Trotz verschärfter russischer Angriffe gab sich Donald Trump auffallend optimistisch hinsichtlich eines möglichen Waffenstillstands und betonte, dass auch Putin durchaus an einem Ende des Krieges interessiert sei. Allerdings zeigte sich Selenskyj skeptisch gegenüber Russlands Kompromissbereitschaft und forderte stattdessen belastbare Sicherheitsgarantien von den USA. Zusätzliche Hintergründe: In den letzten Stunden dominierten Medienberichte die Frage, inwiefern die US-Regierung bereit ist, neue Waffen an die Ukraine zu liefern, und ob sich das amerikanische Engagement im Falle von Trumps Wiederwahl verändern würde. Analysten gehen davon aus, dass Putins öffentliche Gesprächsbereitschaft vor allem der außenpolitischen Strategie Russlands dient; bislang gibt es aber kaum konkrete Hinweise auf einen wahren Kurswechsel in Moskau. Die öffentliche Stimmung in den USA zu weiteren Militärhilfen ist zwiegespalten, zumal innenpolitische Themen derzeit oft überwiegen.