Wall Street bleibt gespalten – Quartalszahlen nehmen Fahrt auf

Der Mittwoch brachte an den US-Börsen keine klare Richtung, stattdessen richtet sich der Blick zunehmend auf die aktuelle Flut an Unternehmenszahlen.

15.10.25 22:21 Uhr | 105 mal gelesen

Manchmal setzen sich an den US-Börsen am Ende des Tages eben nicht die eindeutigen Tendenzen durch – und genau das war am Mittwoch in New York der Fall. Der Dow Jones verabschiedete sich praktisch unverändert aus dem Handel und landete bei 46.253 Punkten – ein kleiner Schritt zurück, kaum der Rede wert. Ein paar Minuten vorher lagen S&P 500 und Nasdaq 100 noch deutlich auf der grünen Seite: Der S&P 500 machte rund 0,4 Prozent gut und landete bei etwa 6.671 Punkten. Die Tech-Werte, da ging noch mehr: Der Nasdaq 100 verbuchte sogar ein Plus von 0,7 Prozent auf circa 24.745 Punkte. Neben dem Dauerthema Handelsstreit zwischen den USA und China – irgendwie brummt dazu immer die Gerüchteküche – richteten sich die Augen nun verstärkt auf die sogenannte Berichtssaison. Hier liest sich die Lage wie eine kleine Wundertüte: Während JPMorgan und Goldman Sachs bereits zu Wochenbeginn mit vorsichtigen Ausblicken vor eventuellen Blasen und wechselhaften Märkten warnten, legten am Mittwoch Morgan Stanley und die Bank of America nach. Beide Institute präsentierten bessere Zahlen als erhofft, was vielen Investoren erst mal ein erleichtertes Lächeln entlockte – zumindest kurz. Abseits der Börsenindizes erledigte die Währungsgeschichte ihren eigenen kleinen Tanz: Der Euro, ein Hauch stärker, wechselte am Abend für 1,1639 Dollar den Besitzer. Entsprechend kostete der Dollar 0,8592 Euro. Interessant vielleicht für alle, die gern mal in Edelmetallen rechnen – der Goldpreis sprang spürbar nach oben. Eine Feinunze? Abends 4.212 US-Dollar wert, das war ein Zuwachs von satten 1,7 Prozent. Umgerechnet auf den Gramm-Preis ergibt das 116,35 Euro. Und was macht das Öl? Da ging es leicht abwärts: Die Nordsee-Sorte Brent gab 27 Cent nach und stand gegen 22:00 Uhr deutscher Zeit noch bei 62,12 US-Dollar. Ein sanfter Abschwung zum Handelsschluss.

Die US-Börsen zeigten am Mittwoch ein gemischtes Bild – der Dow Jones bewegte sich nur Richtungslos seitwärts, während vor allem Tech-Aktien im Plus lagen. Im Mittelpunkt steht jetzt die anlaufende Berichtssaison, nach starken Zahlen von Morgan Stanley und der Bank of America, die Erwartungen sogar überboten. Parallel dazu profitierte der Goldpreis enorm vom unsicheren Umfeld, während Ölpreise geringfügig nachgaben und der Euro gegenüber dem US-Dollar leicht zulegte. Recherchiert habe ich, dass laut taz.de die Weltmärkte weiterhin durch die Unsicherheit von Leitzinsentscheidungen beeinflusst bleiben, gerade nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank. Der Spiegel hebt hervor, dass viele Unternehmen in ihren Quartalszahlen auf die Instabilität der Lieferketten und geopolitischen Risiken hinweisen, was sich auch auf die Prognosen für das zweite Halbjahr auswirkt. Und die SZ berichtet von einer leicht anziehenden Inflation in den USA, was die Anleger zusätzlich beschäftigt – viele hoffen daher besonders auf eindeutige Signale aus den Unternehmensergebnissen.

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Der umfassende Bericht auf spiegel.de schildert, wie Unternehmen an den US-Börsen angesichts anhaltender Unsicherheiten vorsichtiger in ihren Prognosen für die zweite Jahreshälfte werden, während steigende Material- und Logistikkosten die Investoren zusätzlich beschäftigen. Im selben Atemzug berichten sie über eine gestiegene Nachfrage nach Technologietiteln, was wiederum den Nasdaq stützte. Die Markterwartungen bleiben schwankend, da die Wirtschaftsdaten gemischt ausfallen. (Quelle: Der Spiegel)

Die Analyse bei sueddeutsche.de widmet sich dem anhaltenden Einfluss von Zentralbank-Entscheidungen auf die Börsen, besonders nach der jüngsten Entscheidung der US-Notenbank. Viele Investoren halten sich deshalb mit größeren Käufen zurück und warten gespannt auf weitere Firmenbilanzen. Zudem wird auf die stärkere Bewegung bei Gold und dem Ölpreis als Anzeichen für die Verunsicherung auf den Märkten hingewiesen. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

Auf taz.de findet sich eine ausführliche Betrachtung der globalen Finanzmärkte, in der die anhaltenden Handelskonflikte und geopolitischen Spannungen als Gründe für die Richtungslosigkeit insbesondere an den US-Börsen genannt werden. Die Berichtssaison wird als Hoffnungsträger gesehen, birgt aber auch Unwägbarkeiten – insbesondere in Branchen wie Tech und Banken. Zudem bleibt die Euro-Stärke ein Thema für exportorientierte Unternehmen. (Quelle: taz)

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