CDU-Politiker Brand rügt eigene Partei wegen Aussagen zu Sinti und Roma

Michael Brand, Regierungsbeauftragter gegen Antiziganismus, geht hart mit Äußerungen aus der CDU ins Gericht – und warnt vor der Sprache von Populisten.

heute 13:28 Uhr | 22 mal gelesen

Wie der 'Spiegel' meldet, äußert der CDU-Politiker Michael Brand deutliche Kritik an Parteifreunden wegen deren Umgang mit Sinti und Roma. Ihn störe besonders, so Brand, dass in letzter Zeit plumpe Vorurteile und pauschale Abwertungen kursierten – auch aus seiner eigenen Partei heraus. Weder am Rand des politischen Spektrums, noch in der sogenannten Mitte dürfe man, was Inhalt oder Rhetorik betrifft, Begriffe von Extremisten übernehmen. Und eigentlich ist es doch klar: Probleme benennen ist nötig, aber ganze Gruppen zu Sündenböcken zu machen, bringt niemandem etwas, sagt Brand sinngemäß. Gerade aus seinen eigenen CDU-Reihen wurden aktuell Stimmen laut, die er als pauschalisierend und voreingenommen empfindet. Sein Appell: Es ist billig, ganze Minderheiten verbal abzustrafen, statt gezielt individuelles Fehlverhalten zu kritisieren.

Michael Brand bricht mit einer im eigenen politischen Lager oft zu beobachtenden Praxis: Statt pauschaler Schuldzuweisungen fordert er differenziertes Vorgehen gegenüber Sinti und Roma. Laut mehreren Medien stehen CDU-Vertreter aktuell verstärkt dafür in der Kritik, sich stereotyper und verallgemeinernder Formulierungen zu bedienen. Brand plädiert dafür, Verantwortung klar zu benennen – individuell, nicht kollektiv. Interessant ist übrigens, dass Antiziganismus in Europa immer wieder aufflammt, gerade in angespannten gesellschaftlichen Lagen. Die EU-Kommission hatte erst 2024 erneut darauf hingewiesen, dass Sinti und Roma europaweit massive Diskriminierung erfahren. In Deutschland gibt es seit einigen Jahren vermehrt Initiativen und Programme, toleranzfördernd aufzuklären und Antiziganismus zu bekämpfen – doch wie Brand zeigt, ist dieses Engagement auch im politischen Diskurs dringend nötig.

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