Bundestag vor Debatte über Abschaffung der Zeitumstellung

Kurz bevor wieder an der Uhr gedreht wird, diskutiert der Bundestag, ob das lästige Zeitumstellen Geschichte werden könnte.

15.10.25 20:53 Uhr | 253 mal gelesen

Die AfD bringt diese Woche im Bundestag einen Gesetzentwurf ein, der das Ende der Sommerzeit in Deutschland vorsieht. Damit sollen Frühjahrs- und Herbst-Umstellungen künftig passé sein – die mitteleuropäische Zeit (also unsere sogenannte Winterzeit) soll dauerhaft gelten. Die Initiative argumentiert mit den Ergebnissen der EU-Kommission, die schon 2019 feststellte: Die einzelnen Länder sollen frei entscheiden, ob überhaupt noch an der Zeitumstellung festgehalten wird. Interessant ist: 2018 gab es zu dem Thema eine große Online-Umfrage mit rund 4,6 Millionen Teilnehmer*innen EU-weit. Offenbar waren ganze 84 Prozent gegen die Umstellung. Kritiker meinten damals aber auch, die Umfrage sei nicht wirklich repräsentativ, weil sie offen für Manipulationen war. Doch unabhängig davon gibt es seit Jahren eine recht klare Mehrheit – auch in solideren Umfragen – für ein Ende dieser Praxis. Apropos: Die nächste Umstellung auf die sogenannte Winterzeit ist übrigens schon bald wieder fällig: In der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober 2025 werden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt. Allmählich wirkt das fast wie ein Ritual, bei dem niemand mehr so recht weiß, warum es das noch gibt.

Die Zeitumstellung ist für viele ein Ärgernis, aber ein politischer Konsens zur Abschaffung fehlt in Deutschland weiterhin, wie tagesaktuelle Berichte bestätigen. Während die AfD-Fraktion jüngst einen Gesetzesvorschlag zur endgültigen Abschaffung der Sommerzeit vorgelegt hat, gibt es quer durch die politischen Parteien unterschiedliche Ansichten über den besten Umgang mit der Regelung. Die EU hatte schon 2019 festgelegt, dass jedes Mitgliedsland individuell entscheiden darf – dennoch ist bisher kein Land in der EU diesen Schritt wirklich gegangen, auch weil negative Auswirkungen auf Wirtschaft und Nachbarländer befürchtet werden. Forschung weist zudem immer wieder auf die gesundheitlichen Belastungen der Umstellung hin, während sich die EU-Staaten weiter uneins sind und der Debatte zunehmend die Energieeinspar-Argumente abhandenkommen.

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