SPD mahnt: Keine Annäherung an die AfD – Warnung vor Normalisierung

Angesichts jüngster Vorstöße einflussreicher Unionspolitiker, die die Zusammenarbeit mit der AfD offen diskutieren, schlägt die SPD-Fraktion Alarm und warnt eindringlich vor einem Abriss demokratischer Schutzwälle.

15.10.25 20:25 Uhr | 81 mal gelesen

"Immer, wenn sich die Konservativen für Zugeständnisse nach Rechtsaußen öffnen, gerät das politische Gefüge ins Wanken," warnt Hakan Demir aus der SPD-Bundestagsfraktion in einem Interview mit dem 'Tagesspiegel'. Eine Lockerung oder gar das Aufgeben der Distanz zur AfD führe, so Demir, zwangsläufig zur deren gesellschaftlichen Etablierung. Er appelliert energisch an die Union, sich fest mit den anderen demokratischen Kräften gegen die AfD zu positionieren: „Mehr denn je brauchen wir eine Union, die klar an der Seite der Demokratie steht.“ Jede Annäherung an die AfD wertet er als Risiko für die gesamte politische Stabilität in Deutschland. Stattdessen sollte die Union laut Demir lieber die Zusammenarbeit mit der Linkspartei überdenken: Ohne die Linke wären zentrale politische Abstimmungen, beispielsweise die Wahl von Friedrich Merz oder Verfassungsrichterentscheidungen, unmöglich gewesen – das ist für ihn ein Beleg dafür, dass Kooperation mit linken Kräften die Demokratie stärkt. Im Gegensatz dazu, so Demir, verbinde Teile der AfD nicht nur Kontakte ins autokratische Ausland, sondern arbeite aktiv am rechten Rand und wolle sogar Menschen aus dem Land drängen – eine Entwicklung, die er als gefährlich einstuft. Der Hintergrund: Frühere CDU-Größen wie Peter Tauber und Andreas Rödder regen an, die strikte Abgrenzung zur AfD zu überdenken.

Die Debatte um eine mögliche Lockerung der bisherigen Distanz zwischen Union und AfD spaltet weiterhin die politischen Lager in Deutschland. Die SPD-Fraktion unterstreicht, wie essenziell die klare Trennungslinie zu rechten Parteien für den Erhalt demokratischer Strukturen sei und fordert die Union auf, alternative Bündnisse mit der Linken zu suchen. Unterdessen sorgt die Forderung nach einem Bröckeln der 'Brandmauer' vor allem bei Sozialdemokraten und politischen Beobachtern für Unruhe – angesichts von Ideologien und Kontakten der AfD, die von Medien und Experten erneut kritisch beleuchtet werden. Laut aktuellen Berichten aus der "Süddeutschen Zeitung" und "Zeit Online" betonen nicht nur Vertreter der SPD, sondern auch politische Wissenschaftler und zivilgesellschaftliche Gruppen, dass eine Verharmlosung der AfD und die Preisgabe demokratischer Normen langfristig das Vertrauen in zentrale Institutionen beschädigen könnten. Zusätzlich betonte Bundeskanzler Scholz diese Woche erneut die Gefahren eines Rechtsrucks in Europa und rief dazu auf, sich entschieden dagegenzustellen. Darüber hinaus zeigen aktuelle Stimmen aus der CDU/CSU-Basis eine teils kontroverse Stimmungslage, die jedoch überwiegend an der bisherigen Linie festhält.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Die Süddeutsche Zeitung berichtet ausführlich über die aktuelle Unsicherheit innerhalb der CDU bezüglich des Umgangs mit der AfD; in dem Artikel beleuchten zahlreiche Stimmen aus Union, SPD und politischer Analyse die Risiken einer Zusammenarbeit oder auch nur symbolischer Annäherung und warnen vor einer Abschwächung demokratischer Werte. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Spiegel Online beschreibt in einem Hintergrundstück, wie die AfD auch weiterhin von Skandalen, internen Streitigkeiten und rechtsradikalen Strömungen geprägt ist, was den Druck auf die etablierten Parteien erhöht, ihre Positionen klar zu formulieren – zudem werden Äußerungen führender Unions- und SPD-Politiker einander gegenübergestellt. Quelle: Spiegel Online

Zeit Online fasst die Forderungen führender SPD-Politiker zu einer klaren Abgrenzung von der AfD zusammen und verweist dabei auch auf aktuelle Umfragen, nach denen eine Mehrheit der Bevölkerung einen Bruch mit der bisherigen Brandmauer ablehnt; zudem ordnet der Beitrag die Rolle der Union im Kontext der deutschen Parteienlandschaft ein. Quelle: Zeit Online

Schlagwort aus diesem Artikel