EUROJET schließt Vertrag: 52 neue EJ200-Triebwerke für deutsche Eurofighter bestellt

Manching – Ein markanter Deal: Das Konsortium EUROJET sichert die Zukunft der deutschen Eurofighter-Flotte, indem es mit der NETMA einen Vertrag über 52 brandneue EJ200-Triebwerke abschließt. Die Produktion startet europaweit – aber das finale Zusammenschrauben übernimmt MTU Aero Engines in Deutschland.

15.10.25 20:19 Uhr | 49 mal gelesen

Es war ein eher unspektakulärer, aber weitreichender Vorgang in Manching: Simon Ellard (ehemaliger Air Vice Marshal) von NETMA und Ralf Breiling, Chef von EUROJET, setzten ihre Unterschriften unter einen Vertrag mit Gewicht. 52 der neuesten EJ200-Triebwerke werden für die kommende Tranche 5 der Eurofighter-Kampfjets gebaut, die deutsche Luftwaffe erhält mit diesem Auftrag ein verlässliches Rückgrat für die nächsten Jahrzehnte. Vier Firmen aus vier Ländern – MTU Aero Engines (Deutschland), Rolls-Royce (UK), ITP Aero (Spanien), Avio Aero (Italien) – teilen sich die aufwendige Montage und Zulieferungen. In Deutschland, genauer bei MTU in München, wird am Ende alles zusammengeführt; die ersten Triebwerke werden 2030 erwartet. Mehr als Zahlen und Technik: Der Vertrag steht für eine Vertrauensbekundung seitens der Bundeswehr in die Eurofighter-Plattform und ihre Antriebsleistung, gerade im aktuellen Spannungsfeld geopolitischer Unsicherheiten. Die technologische Entwicklung stagniert nicht, und das EJ200 gilt mit seiner Vielseitigkeit, Standfestigkeit und vergleichsweise moderaten Kosten als eines der Aushängeschilder der europäischen Luftfahrtindustrie. Arbeitsplatzsicherheit, Innovationsdruck und ein bisschen europäischer Stolz schwingen da immer mit. Noch ein paar Zahlen: Über 1.400 EJ200-Triebwerke hat EUROJET seit 2003 ausgeliefert, sie haben zusammengerechnet die Erde mehr als 70.000 Mal umrundet – zumindest, wenn man die rund 1,8 Millionen Flugstunden zusammenrechnet. Wer sich für Details interessiert, findet Bilder auf der EUROJET-Homepage, für Pressenachfragen gibt es sogar eine direkte Kontaktperson.

Die kürzlich getroffene Vereinbarung zwischen EUROJET und NETMA setzt ein starkes Signal für den Ausbau der Kampfflugzeugflotte der Bundeswehr. Im Rahmen des Gesamtprogramms Eurofighter Tranche 5 spielen die 52 neuen EJ200-Triebwerke eine zentrale Rolle für die Luftverteidigungsfähigkeit Deutschlands. Der Vertrag unterstreicht nicht nur die politische Entschlossenheit, sondern festigt auch die europäische Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich – ein Aspekt, der angesichts der aktuellen internationalen Sicherheitslage und der gestiegenen Bedrohungswahrnehmung erheblich an Bedeutung gewonnen hat. Laut aktuellen Berichten aus der Fachpresse wird deutlich, dass die Triebwerksbestellung auch als ein klares Bekenntnis zur Stärkung der eigenen militärischen Unabhängigkeit zu werten ist. Seit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine ist ein verstärktes Bemühen westlicher Staaten zu beobachten, Verteidigungskooperationen auszubauen und Lieferketten verstärkt zu sichern – diese Triebwerksorder ist ein Puzzlestück in diesem Gesamtbild. Darüber hinaus liefern neuere Analysen Hinweise darauf, dass auch weitere europäische Staaten – darunter Spanien und Italien – ihre Flotten zeitnah modernisieren und dabei auf ähnliche Plattformkooperationen setzen, um Synergien im Beschaffungs- und Wartungsbereich zu schaffen.

Schlagwort aus diesem Artikel