Anstieg bei Wohnungs-Baugenehmigungen im August – Zeichen einer Trendwende?

Im August 2025 erhielt der Bau von 19.300 Wohnungen in Deutschland grünes Licht – ein auffälliges Plus zu den Vormonaten.

17.10.25 08:19 Uhr | 74 mal gelesen

Das Statistische Bundesamt hat am Freitag Zahlen vorgelegt, die tatsächlich überraschen: Im Vergleich zum August 2024 wurden heuer 1.000 zusätzliche Baugenehmigungen für Wohnungen ausgestellt – ein Anstieg von 5,7 Prozent. Die allermeisten davon betreffen Neubauten, in denen 15.800 künftige Wohnungen entstanden sein werden. Das ist immerhin ein Plus von gut 5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Besonders ins Auge fällt aber auch das, was hinter bestehenden Mauern geschieht: So wurden durch Umbauprojekte etwa 3.500 neue Wohnungen genehmigt, was einen Zuwachs von 8 Prozent ausmacht – und das im ohnehin angespannten Wohnungsmarkt. Ein Blick auf den Gesamtzeitraum Januar bis August 2025 zeigt: Deutschland befindet sich mit 151.200 genehmigten Wohnungen im Aufwind. Das sind 6,5 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Interessanterweise gibt es bei den Einfamilienhäusern einen kräftigen Sprung nach vorn (plus 15,5 Prozent), während Zweifamilienhäuser einen leichten Rückgang zu verzeichnen haben. Die größte Gebäudekategorie – die Mehrfamilienhäuser – wächst unvermindert weiter. Ganz nebenbei, fast schon nebensächlich, wurden 2.800 Wohnungen in Nichtwohngebäuden genehmigt – ein „negativer Ausreißer“ mit 18,5 Prozent Rückgang, der aber im Gesamtbild kaum ins Gewicht fällt. Es scheint fast, als würde der Wohnungsbau langsam, ganz langsam wieder Fahrt aufnehmen. Ob das allerdings reicht, das berühmte „Wohnen für alle“ zu realisieren, steht auf einem anderen Blatt.

Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen ist im August 2025 zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder gestiegen. Der Zuwachs verteilt sich sowohl auf Neubauten als auch auf den Umbau bestehender Gebäude, was als positives Signal für den angeschlagenen Wohnungssektor gewertet werden kann. Erst jüngst hatte auch das Bündnis bezahlbarer Wohnraum alarmiert, dass sich der Wohnraummangel zuspitzt – entsprechend wird der leichte Aufschwung zwar begrüßt, aber noch längst nicht als Wende gesehen. Branchenexperten merken an, dass die gestiegenen Baugenehmigungen zwar ein Hoffnungsschimmer seien, die eigentliche Herausforderung jedoch darin besteht, diese Projekte trotz steigender Material- und Finanzierungskosten auch tatsächlich umzusetzen. Es gibt zudem Hinweise darauf, dass Bauwillige versucht haben, Anträge angesichts erwarteter weiterer Kostensteigerungen vorzuziehen, was den kurzfristigen Anstieg erklären könnte. Darüber hinaus zeigt eine neue Umfrage von ifo, dass viele Bauträger weiterhin zögern, weil Unsicherheiten bei Fördergeldern, Energieeffizienzvorgaben und Infrastrukturplanungen bestehen bleiben. Der Nachholbedarf auf dem Wohnungsmarkt bleibt also enorm, trotz des kleinen Lichtblicks im August. Zusätzliche Details: Laut aktuellen Berichten sind die Zinsen für Baukredite zwar leicht gesunken, jedoch nach wie vor auf einem hohen Level, was viele private Bauherren und Investoren abschreckt. Einige Kommunen reagieren mit eigenen Förderprogrammen und gezielter Vergabe von städtischen Flächen, um die Bautätigkeit anzuregen. Politische Akteure diskutieren erneut über steuerliche Anreize oder befristete Aufweichungen bestimmter Bauvorschriften, um das Tempo beim Wohnungsbau kurzfristig zu erhöhen.

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