Die Rückkehr der Habsburger-Kronjuwelen: Ein Kunstkrimi auf 3sat

Das Verschwinden des Habsburger-Schatzes aus der Wiener Hofburg war lange ein schier unglaubliches Kapitel europäischer Geschichte – jetzt bekommt der Fall eine neue Wendung. Der Regisseur Wolfgang Winkler entwirrt mit "Der Raub der Kronjuwelen" die damaligen Ereignisse und überrascht sein Publikum, als ausgerechnet beim Abschluss die Nachricht vom sensationellen Wiederauftauchen der Juwelen einschlägt. Am Dienstag, 9. Dezember, beleuchtet 3sat ab 22:25 Uhr diese packende Spurensuche erstmalig. Die Dokumentation bleibt danach mehrere Monate online in der 3satMediathek verfügbar.

heute 15:21 Uhr | 11 mal gelesen

Im Spätherbst 2025 kommt Bewegung in eines der größten Rätsel der europäischen Kunstgeschichte: Teile des einst verschollenen Habsburger-Schmuckes tauchen plötzlich in einem Bankschließfach in Kanada auf – darunter das Highlight, der sagenumwobene Florentiner Diamant, 137 Karat schwer und unwirklich schön. Kaiserin Zita persönlich soll die Pretiosen dort aus Furcht vor politischen Verwicklungen deponiert und Stillschweigen verordnet haben – ein Familiengeheimnis, das ihre Söhne Robert und Rudolph bis kurz vor ihrem Tod beibehalten. Karl Habsburg, der heutige Familienoberhaupt, erfuhr angeblich erst 2024 von diesem letzten Willen. Experten bestätigen die Authentizität, die ersten Ausstellungen sind für Kanada angekündigt. Doch ein Teil bleibt abgängig: Weniger Glück hatten Spurensucher bei Sisis legendärer Diamantkrone – sie bleibt, Stand jetzt, weiter verschollen. Wolfgang Winkler verwebt die Schlussphase des alten Habsburgerreichs mit einer dichten Collage aus Zeitzeugen, Gemälden und digitalen Nachbauten. Zu Wort kommen u.a. der Wiener Juwelier Christoph Köchert sowie Katja Schmitz-von Ledebur als Kennerin der kaiserlichen Schatzkammer. Durch aufwendig rekonstruierte Bilder lässt die Doku die funkelnden Juwelen beinahe real vor den Augen der Zuschauer wiederauferstehen.

Der Film "Der Raub der Kronjuwelen" zeigt, wie der seit der Revolution 1918 verschwundene Habsburger-Schatz, darunter der Florentiner Diamant, 2025 unerwartet in Kanada gefunden wird. Der Hintergrund: Die letzte Kaiserin Zita selbst hatte einen Teil des Schatzes heimlich im Ausland deponiert, die Familie schwieg – erst Karl Habsburg brachte Licht ins Dunkel. Das Kunstverbrechen galt über Jahrzehnte als ungelöst, ein gutes Stück bleibt ungeklärt, da etwa Sisis Diamantkrone weiterhin unauffindbar ist. Laut aktuellen Presseberichten lenkt die Rückkehr der Kronjuwelen neues Interesse auf die Debatte um Restitution und bietet Anlass zu Spekulationen über weitere verborgene Kunstschätze aristokratischer Familien. Zeitungen wie die FAZ und Die Presse berichten zudem von den Rückgabe-Forderungen Österreichs und rechtlichen Auseinandersetzungen um Eigentum und internationale Museumsleihgaben. Außerdem sorgt die mediale Aufmerksamkeit für eine Diskussion, ob und wie koloniale und imperiale Kunstbestände künftig öffentlich zugänglich gemacht werden sollen.

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